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Nachhaltiger Beschäftigungsaufbau braucht steigende Reallöhne

Pressemitteilung von Oskar Lafontaine,

Zur Arbeitslosenstatistik vom Dezember 2005 erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE., Oskar Lafontaine:

Der gegenüber den Vorjahren etwas geringere Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Dezember 2005 ist keine Entwarnung, zumal er vor allem auf dem massenhaften Einsatz von Ein-Euro-Jobs beruht. Weder mit politischer Gesundbeterei noch mit Konjunkturprognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute, die sich regelmäßig in der Realität als nicht haltbar herausstellen, lässt sich eine wirtschaftliche Entwicklung einleiten, die wirklich sozialversicherungspflichtige und Existenz sichernde Arbeitsplätze schafft.

Nur mit einer Lohnpolitik, die sich endlich die europäischen Nachbarn Deutschlands zum Vorbild nimmt und die Reallöhne nach ihrer zehnjährigen Stagnation auch hier wieder steigen lässt, ist ein Arbeitsplätze schaffender Aufschwung zu erreichen.

Mit Hartz IV, Minijobs und Ein-Euro-Jobs wurde von Rot-Grün in Deutschland eine Abwärtsspirale der Löhne in Gang gesetzt. Die Diskussion in der großen Koalition über Kombilöhne stoppt diese verhängnisvolle Spirale nicht, sondern gibt ihr eine neue negative Dynamik. So lange die Drift der Löhne nach unten nicht gestoppt und umgekehrt wird, bleibt ein nachhaltiger Beschäftigungsaufbau eine Illusion.