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Missbrauch von Praktika stoppen

Pressemitteilung von Nele Hirsch,

Zu der heute von der DGB-Jugend vorgestellten Studie zur Situation von Praktikantinnen und Praktikanten erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Nele Hirsch:

Die heute vorgestellte Studie spricht eine eindeutige Sprache: 37 Prozent der Absolventinnen und Absolventen absolvieren nach ihrem Studienabschluss ein oder mehrere Praktika. Die meisten davon sind unvergütet. In nur zwei Jahren ist die Zahl von Praktika nach Studienabschluss um mehr als 60 Prozent angestiegen. Damit ist endlich wissenschaftlich belegt, dass der Missbrauch von Praktika keine Ausnahme mehr ist, sondern bittere Realität. Immer mehr Unternehmen nutzen Praktika als Vorwand, um arbeitsrechtliche Bestimmungen auszuhebeln und reguläre Arbeitsverhältnisse abzubauen. Inzwischen hat sich ein regelrechter Praktika-Arbeitsmarkt entwickelt. Besonders betroffen davon sind Frauen. Sie leisten fast doppelt so häufig Praktika als Männer.

Diese Entwicklung muss gestoppt werden.

DIE LINKE. fordert angesichts des massiven Missbrauchs von Praktika eine gesetzliche Regelung. Praktika sind Lernverhältnisse und keine Arbeitsverhältnisse. Die Bundesregierung darf es nicht hinnehmen, dass Absolventinnen und Absolventen teilweise über mehrere Jahre in weitgehend perspektivlose Praktika-Schleifen gedrängt werden. Vor allem nicht, wenn sie kein Geld bekommen und ohne Vertrag in extremer Unsicherheit leben. Das ist Ausbeutung pur. Die Bundesregierung muss endlich ihre Verantwortung wahrnehmen.