„Es ist wenig überraschend, dass junge Menschen während des Lockdowns und der Schließung der Schulen mehr Zeit mit Computerspielen verbracht haben. Dies als Mediensucht zu pathologisieren, halte ich jedoch für zu weit gegriffen“, erklärt Niema Movassat, drogenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die aktuelle DAK-Studie ‚Mediensucht im Zeichen von Corona‘ und die Kampagne zum gesunden Umgang mit digitalen Medien von Daniela Ludwig und Dorothee Bär. Niema Movassat weiter:
„Hier dürfen nicht Ursache und Wirkung vertauscht werden. Wenn Menschen tatsächlich ernsthafte Probleme mit ihrem Medienkonsum haben, liegen die Ursachen in der realen Welt – das können zum Beispiel soziale Isolation, Anerkennungs- oder Selbstwertdefizite sein. Hier bedarf es schneller therapeutischer und psychosozialer Hilfen. Aber soziale Medien und die digitale Welt sind im Alltag nicht mehr wegzudenken – vor allem bei jungen Menschen. Anstatt also eine aus Erwachsenensicht übermäßige Mediennutzung zu problematisieren, muss vielmehr die Medienbildung junger Menschen im Sinne einer selbstbestimmten Nutzungsentscheidung gestärkt werden.“