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Kinderarmut hat gravierende Folgen - Müttererwerbstätigkeit nicht

Pressemitteilung von Diana Golze,

Zur heute veröffentlichten "WorldVision Kinderstudie" zur sozialen Lage von Mädchen und Jungen erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Diana Golze:

Einmal mehr wird sichtbar, welche gravierenden Auswirkungen die Armut von Kindern bereits im frühen Alter von 8 bis 11 Jahren hat. Die soziale Herkunft von Kindern entscheidet über deren spätere Bildungs- und Berufschancen. Dass ist ein Skandal, den sich die Bundesrepublik mit ihrem verstaubten Bildungssystem leistet.

Umso wichtiger ist es, über Maßnahmen gegen Kinderarmut zu sprechen, über einen angemessenen Kinderzuschlag und eine bedarfsorientierte Kindergrundsicherung, die zumindest das Existenzminimum von 420 Euro absichern. Außerdem sollte wieder mehr über eine Schule für alle Kinder nachgedacht werden, die sich auf individuelle Förderung konzentriert statt auf Aussonderung.

Sichtbar wird in der Studie auch, dass Erwerbstätigkeit der Väter und Mütter keine grundsätzlichen Defiziterfahrungen bei Kindern mit sich bringt. Vielmehr kommt es auf die Zuverlässigkeit der Eltern-Kind-Beziehung an und auf die Qualität außerfamiliärer Betreuung, Bildung und Erziehung. Als besonders benachteiligt erweisen sich abermals die Ein-Elternteil-Familien, deren Unterstützung von der Bundesregierung völlig verschlafen wird, obwohl ihre Anteil an den Familien insgesamt ständig zunimmt.

Der Kinderstudie zufolge fühlen sich Kinder aus sozial schwachen Elternhäusern schon im Alter von 8 bis 11 Jahren für den Rest ihres Lebens benachteiligt. Insgesamt sind 13 Prozent der acht- bis elfjährigen Kinder der Auffassung, dass ihre Eltern zu wenig Zeit für sie haben. Wenn beide Eltern Vollzeit arbeiten, geben dies 17 Prozent an. Sind die Eltern arbeitslos, steigt der Anteil dagegen auf 28 Prozent.