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Hochschulen schließen ihre Türen

Pressemitteilung von Nele Hirsch,

Zu den sinkenden Zahlen von Studienanfängerinnen und -anfängern erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Nele Hirsch:

Die Bundesregierung wird nicht müde, eine steigende Zahl von Akademikerinnen und Akademikern als zentrales politisches Ziel zu proklamieren. Ihre Politik allerdings steuert in die entgegengesetzte Richtung. Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen über Studienanfängerinnen und -anfänger haben dies leider auch in diesem Jahr bestätigt: Junge Menschen nehmen nicht häufiger, sondern seltener als bisher ein Studium auf.

Es bedarf keiner großen Spekulationen, um diese Zahlen zu erklären: Die Hochschulen werden seit Jahren mit immer neuen Sparprogrammen konfrontiert. Sie haben daher in den vergangenen Semestern massenhaft Zulassungsbeschränkungen eingeführt und ihre Türen damit für zehntausende Bewerberinnen und Bewerber verschlossen. Gleichzeitig wird eine Anpassung des BAföG an die gestiegenen Lebenshaltungskosten verschleppt. In vielen Bundesländern schrecken die neu eingeführten Studiengebühren potentielle Studienanfängerinnen und -anfänger ab. Die von der Bundesregierung viel gepriesenen Studienkredite bieten hier keine Abhilfe: Zu groß ist die Angst davor, mit einem unkontrollierbaren Schuldenberg ins Berufsleben zu starten. Mit den sinkenden Zahlen von Studienanfängerinnen und -anfängern steigt zugleich die soziale Selektivität beim Hochschulzugang. Um mehr junge Menschen zur Aufnahme eines Studiums zu motivieren und eine sozial gleiche Teilhabe zu gewährleisten, ist daher ein grundsätzlicher Politikwechsel unerlässlich.