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HIV/Aids hat viele Gesichter und braucht spezifische Lösungen

Pressemitteilung von Martina Bunge, Barbara Höll,

„HIV/Aids ist nicht nur ein nationales, sondern ein globales Problem. Daher ist weltweite Solidarität mit den Betroffenen notwendig. Das gilt für den Zugang zu Medikamenten ebenso wie für die Prävention“, betont die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Martina Bunge (DIE LINKE), anlässlich des Weltaidstags am 1. Dezember.

Barbara Höll, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für gleichgeschlechtliche Lebensweisen, weist darauf hin, dass in Deutschland schwule Männer die Hauptbetroffenengruppe sind: „Wir müssen unsere Präventionsbemühungen in diesem Bereich und die Akzeptanz sexueller Vielfalt in der Gesellschaft stärken.“

Martina Bunge: „In den Entwicklungsländern schreitet HIV/Aids weiter voran. Dort erkranken vor allem Frauen und Kinder. Afrika ist immer noch am stärksten betroffen. Die so genannten G8 müssen endlich ihrer Verantwortung gerecht werden und ihr Versprechen, HIV/Aids weltweit zu bekämpfen, einhalten. Partizipation und Förderung von Nichtregierungsorganisationen sind dabei ebenso wichtig wie die Bereitstellung erschwinglicher Medikamente für die Entwicklungsländer. Die Bundesregierung ist gefordert, ihre angekündigte Unterstützung in Osteuropa zügig umzusetzen.“

Barbara Höll: „Anders als in den Entwicklungsländern ist die HIV-Prävention in Deutschland eine Erfolgsgeschichte, die gegen den Willen vieler konservativer Kräfte von den Aidshilfen erstritten wurde. Die im europäischen Vergleich sehr niedrige Neuinfektionsrate von derzeit 3.000 Fällen pro Jahr beruht auf der Akzeptanz sexueller Vielfalt, statt auf der Ausgrenzung von Minderheiten. Allerdings muss die HIV-Prävention hierzulande zielgruppenspezifischer ausgerichtet werden, da der Anteil schwuler und bisexueller Männer bei den Neuinfektionen in den Großstädten 80 bis 90 Prozent beträgt. Zudem müssen wir unsere Anstrengungen verstärken, HIV-positive Menschen in die Gesellschaft zu integrieren. Aufgrund der durch den medizinischen Fortschritt gestiegenen Lebenserwartung drängen Fragen, wie Arbeiten mit HIV/Aids, in den Vordergrund.“