Zum Hauptinhalt springen

Fleischtests stellen System der Eigenkontrolle in Frage

Pressemitteilung von Kirsten Tackmann,

Die Fleischtests des ZDF-Magazins "Frontal 21" in Supermärkten offenbaren gravierende Schwächen der Eigenkontrolle des Handels und erfordern Konsequenzen im Handel und in der Politik. Zur Ankündigung der Bundesregierung, die Länder aufzufordern, jetzt verstärkt auf die Einhaltung der vorgeschriebenen Temperaturen in den Kühlregalen zu achten, erklärt die agrar- und verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Kirsten Tackmann:

Wenn in den Supermärkten jede sechste von insgesamt 55 Stichproben in Hackfleisch und Hackfleischzubereitungen mit Salmonellen verseucht war, ist dies nicht nur ekelig, sondern kann auch lebensgefährliche Vergiftungen verursachen.

In erster Linie stellt der Befund aber das System der Eigenkontrolle in Frage. Es geht nicht nur um das temporäre Problem, ob die bisherige Technik der Sommerhitze gewachsen ist. Auch nicht ob man wie in den Niederlanden Kühlthekenabdeckungen beim Einzelhandel durchsetzen und dabei Energie sparen kann. Offensichtlich haben einige Verantwortliche immer noch nicht die erforderlichen Lehren aus den Gammelfleischskandalen gezogen und fühlen sich unbeobachtet.

Die aktuellen Fleischtests haben wieder gezeigt, dass es auch zur Stärkung der Eigenkontrolle wichtig ist, Testergebnisse so konkret zu veröffentlichen, dass die Verbraucher ihre Konsumentscheidung danach ausrichten können. Im Gegenzug sollen die öffentlich gemachten Hersteller, Händler und Dienstleister die Möglichkeit haben, die Beseitigung der Mängel und Verstöße auf eigene Kosten von den Lebensmittelkontrolleuren feststellen und dies auf dem gleichen Weg veröffentlichen zu lassen, auf dem der Verstoß gemeldet wurde. Dass die Veröffentlichungspraxis in der Marktwirtschaft funktioniert, beweisen auch die Erfahrungen der einsehbaren Kontrollrapporte in Dänemark.