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Elterngeld: Ein wichtiger Schritt zu mehr Ungerechtigkeit für Familien in Deutschland

Pressemitteilung von Diana Golze,

Die Union beschönigt die katastrophale Elterngeld-Bilanz der Bundesregierung. Der familienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer, hat das Mindestelterngeld als "Renner" und "großen familienpolitischen Erfolg des Jahres" bezeichnet. Dazu erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Diana Golze:

Was Singhammer allen Ernstes eine "grandiose Bestätigung für die Familienpolitik der Union" nennt, ist in Wahrheit ein Armutszeugnis: Ein Drittel der Männer und 42 Prozent der Frauen sind mit dem Mindestelterngeld von 300 Euro heute schlechter gestellt als mit dem früheren Erziehungsgeld von 450 Euro. Was für die Union "ein wichtiger Schritt zu mehr Gerechtigkeit für Familien in Deutschland" ist, entpuppt sich als neuerliche Verschärfung der sozialen Ungerechtigkeit.

Das Elterngeld privilegiert wohlhabende Eltern und benachteiligt arme Familien. Es soll vor allem hoch qualifizierte, gut verdienende Frauen motivieren, (mehr) Kinder zu bekommen und schnell wieder in den Beruf zurückzukehren. Arbeitslose und Geringverdienende sind die Verlierer. Das Elterngeld, das ein Jahr lang gezahlt wird, beträgt 67 Prozent des letzten Nettolohns, aber nicht weniger als 300 Euro und nicht mehr als 1.800 Euro. Beim bis 2006 gezahlten Erziehungsgeld bekamen alle Eltern 12 Monate lang 450 Euro oder 24 Monate lang 300 Euro. Die Folge: Arme Familien finanzieren jetzt faktisch das erhöhte Elterngeld der besser verdienenden Eltern.

Die Union muss endlich begreifen: Sozial gerechte Familienpolitik sieht anders aus. DIE LINKE schlägt für junge Familien ein sozial gerechtes Elterngeld von mindestens 450 Euro vor, das bei partnerschaftlicher Teilung und bei Alleinerziehenden bis zu 24 Monate gezahlt wird. Eltern brauchen sowohl zeitliche als auch finanzielle Spielräume, um Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu können.