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Eine von 200 Krankenschwestern in einer Menschenkette hält ein Schild mit der Aufschrift: Pflege am Limit © picture alliance/dpa|Carmen JaspersenFoto: picture alliance/dpa|Carmen Jaspersen

Düstere Zukunft für die Pflege in Zeiten der Fortschrittskoalition

Pressemitteilung von Ates Gürpinar,

"‘Our nurses - our future' - das ist das diesjährige Motto des Tages der Pflegenden. Für die selbsternannte Fortschrittskoalition scheint die Pflege statt eines Zukunftsthemas aber weiter nur eine Kostenstelle zu sein", sagt Ates Gürpinar, Sprecher für Krankenhaus- und Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf den Tag der Pflegenden am 12. Mai. Gürpinar weiter:

"Dabei ist Pflege eindeutig ein Zukunftsthema, denn der Anteil der Menschen, die schon aufgrund ihres Alters auf Pflege angewiesen sind, nimmt stetig und deutlich zu. Das bedeutet, dass es für die Menschen, die später Pflege brauchen werden, eine existenzielle Frage sein wird, wie wir heute mit den Pflegenden umgehen. Das gilt für die Langzeitpflege genauso wie für die Krankenhauspflege. Gehen wir mit ihnen weiter so schlecht um wie bisher, wird es viel zu wenige von ihnen geben, die dann pflegen können. Es sollte der Koalition ein deutlicher Warnruf sein, dass erstmals seit vielen Jahren die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Pflege gesunken ist.

Es ist völlig unverständlich, dass es der Bundesregierung noch nicht einmal gelingt, die Grundvoraussetzung für bessere Pflege zu schaffen, nämlich die Pflegeversicherung finanziell besser auszustatten. Ausgerechnet die Menschen mit sehr hohen Einkommen werden geschont, während Pflegekräfte die Pflege durch ihre Beiträge voll mitfinanzieren. Aber wer vor allem auf die Beiträge niedriger Löhne setzt, bekommt nur eine mittelmäßige Pflege. Wir brauchen mehr Geld, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Es ist ebenso unverständlich, dass die Koalition einen Konzentrationsprozess in den Krankenhäusern auslösen will, bei dem nur über Einsparungen statt über den notwendigen Bedarf der Zukunft geredet wird. Denn egal, ob in einem großen oder in zehn kleinen Krankenhäusern versorgt wird: Der Pflegebedarf ist derselbe. Für uns ist klar: Die heutigen Arbeitsbedingungen entscheiden darüber, ob morgen für alle, die Pflege brauchen, jemand da sein wird. Deshalb ist jeder Euro, den wir heute in die Pflege stecken, ein gut investierter Euro."