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Digitales Neuland für Wanka

Pressemitteilung von Rosemarie Hein,

„Es reicht nicht, bei der Digitalisierung nur auf die Seite der Unternehmen zu schauen. Nicht nur die überbetrieblichen Bildungsstätten müssen auf die Industrie 4.0 vorbereitet werden, sondern auch die zweite Säule der dualen Berufsausbildung, die beruflichen Schulen. Auch dort hapert es an allen Ecken und Enden. Anhand von ‚Trockenübungen‘ lassen sich Medienkompetenz und IT-Kenntnisse nun mal nicht erlernen“, erklärt Rosemarie Hein zu der von der Bundesbildungsministerin Wanka vorgestellten Studie zum Einsatz digitaler Medien bei der täglichen Arbeit und in der Aus- und Weiterbildung. Die Sprecherin für allgemeine und berufliche Bildung weiter:

 

„Für die beruflichen Schulen stellt die Bundesregierung keine Mittel bereit. Die Frage ist also, wie die Auszubildenden auf die Erfordernisse in der Arbeitswelt vorbereitet werden sollen, wenn die Ausstattung der beruflichen Schulen mehr als dürftig ist. Wir fordern eine Grundgesetzänderung des Artikel 91a, damit Vereinbarungen zur Sicherung einer leistungsfähigen Bildungsinfrastruktur zwischen Bund und Ländern getroffen werden können. Hier wäre der Bund aufgefordert, nicht nur überbetriebliche Einrichtungen, etwa die Kompetenzzentren, zu fördern, sondern auch die beruflichen Schulen.

 

Die Vermittlung von Medienkompetenz mit all ihren Facetten ist eine weitere Baustelle. Medienbildung ist ein lebensbegleitender Prozess und muss in Bildungsangebote für alle gesellschaftlichen Gruppen und Altersstufen integriert werden – von der frühkindlichen und allgemeinen Bildung über die Aus- und Weiterbildung, in die Betriebe, Hochschulen bis hin zu medienpädagogischen Angeboten in der Jugend-, Familien- und Seniorenbildung. Das geht nur, wenn es die entsprechende Infrastruktur, die entsprechenden Ressourcen und Fachkräfte in allen Bildungseinrichtungen gibt.

 

Auch die Unternehmen sind in der Pflicht, mehr für ihren Nachwuchs und ihre Arbeitnehmer zu leisten. Das gilt etwa im Bereich der Weiterbildung von Medienkompetenz bzw. digitaler Kompetenz. Es kann nicht angehen, dass laut einer Bitkom-Umfrage zu Digitalisierung und Arbeit im Juni 2016 die Mehrheit der Unternehmen auf die Weiterbildung digitaler Kompetenzen ihrer Arbeitnehmer verzichtet.“