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DFG-Empfehlungen diskussionswürdig

Pressemitteilung von Petra Sitte,

Zu der heute von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) veröffentlichten Stellungnahme zur Änderung des Stammzellgesetzes erklärt Petra Sitte, forschungs- und technologiepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.:

In ihrer Stellungnahme zeigt die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Erkenntnisse im Bereich der adulten und embryonalen Stammzellforschung seit der Verabschiedung des Stammzellgesetzes im Jahre 2001 auf. So haben die Forschungsaktivitäten in den letzten Jahren gezeigt, dass adulte Stammzellen nicht dieselben Potentiale wie embryonale Stammzellen besitzen.

DIE LINKE. befürwortet daher eine ergebnisoffene Evaluation des Stammzellgesetzes. Die letzten fünf Jahre haben gezeigt, dass weitere Grundlagenforschung im Bereich der embryonalen Stammzellforschung notwendig ist, um die Fähigkeiten dieser Zellart kennen zu lernen. Die Herstellung bzw. Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ist für uns hingegen kein Grund, diese ethisch hoch sensible Forschung zu unterstützen.

In der Fraktion DIE LINKE. haben wir mit dem Dialog über die Fragen, die die neuen Erkenntnisse in der Stammzellforschung mit sich bringen, bereits begonnen. Statt einer völligen Aufhebung der Stichtagsregelung, wie sie von der DFG vorgeschlagen wird, diskutiert die Fraktion DIE LINKE., ob eine nachlaufende Stichtagsregelung eine Antwort auf das Problem der tierischen Verunreinigung der in Deutschland für die Forschung verfügbaren Stammzelllinien wäre. Einigkeit besteht in der Fraktion DIE LINKE. darin, dass von Deutschland keine Impulse für die Zerstörung von Embryonen und der Kommerzialisierung der Forschung ausgehen sollen.

Die Fraktion DIE LINKE. unterstützt die DFG ebenfalls in ihren Empfehlungen, das Forschungsklonen derzeit abzulehnen und keine neuen Stammzelllinien in Deutschland herzustellen. Diskussionswürdig ist das Argument, die Strafandrohung für deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen von internationalen Kooperationen zu beseitigen. Das von der DFG ins Feld geführte Argument der Rechtsunsicherheit wird die Fraktion DIE LINKE. genau abwägen.