Zum Hauptinhalt springen

Deutschland verspielt Vorreiterrolle beim Schutz der Artenvielfalt

Pressemitteilung von Lutz Heilmann,

„Deutschland hat die Chancen auf eine Vorreiterrolle beim Schutz der Artenvielfalt vertan. Den Ankündigungen während der COP 9 (UN-Naturschutzkonferenz) von Kanzlerin Merkel und Umweltminister Gabriel im Mai 2008 in Bonn folgte nichts. Der Artenverlust geht weiter“, so Lutz Heilmann zur neuen Studie zur wirtschaftlichen Berechnung von Ökosystemen und biologischer Vielfalt, die Bundesumweltminister Sigmar Gabriel im Vorfeld der Weltklimakonferenz im Dezember heute in Berlin vorgestellt hat. Der naturschutzpolitische Sprecher der Fraktion weiter:

„Laut TEEB-Bericht müssen vor allem Anstrengungen beim Schutz von Regenwäldern, Korallenriffen und anderen Ökosystemen unternommen werden. So schreitet der Treibhauseffekt durch rigorose Entwaldung unaufhaltsam voran, Korallenriffe drohen durch den Klimawandel irreversibel zerstört zu werden. Ganze Ökosysteme stehen kurz vor dem aus.

Die Studie hält die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre bereits für so hoch, dass es zu irreversiblen Schäden an den Korallenriffen kommt. Selbst wenn das derzeit angestrebte Verhandlungsziel von Kopenhagen zur CO2-Reduktion erreicht werde würde, würde dies dennoch innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer vollständigen Vernichtung dieses Ökosystems führen.

Und Gabriel will so weiter machen wie bisher, da er eine Änderung der Verhandlungsstrategie nahezu für „Selbstmord“ hält. Er plant für Deutschland ein System von Ausgleichszahlungen. Klimazerstörung gegen Bezahlung.

Damit hat die Bundesregierung in Sachen Schutz der Artenvielfalt weitestgehend versagt. In keinen der drei Hauptfelder, Schutz der Artenvielfalt, nachhaltige Nutzung und gerechtem Vorteilsausgleich hat sie wirksame Akzente gesetzt. Die Bundesregierung muss sich endlich für eine effektive Klimaschutzpolitik einsetzen, bevor es zu spät ist.“