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DB AG zerstört mit Fernbussen eigenen Schienenverkehr

Pressemitteilung von Sabine Leidig,

„Seit heute ist es offiziell: Die Deutsche Bahn AG – und Verkehrsminister Dobrindt vorneweg – vernachlässigen den Schienenverkehr zunehmend und setzen stattdessen auf Fernbusse. Das ist ökonomisch kurzsichtig, verkehrspolitisch abenteuerlich und obendrein umweltschädlich“, so Sabine Leidig, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der heute präsentierten neuen Fernbus-Offensive, nach der die DB AG ab Sommer ihr Bus-Angebot deutlich ausweiten wird. Leidig weiter:

„Die Bahn muss endlich eine Strategie entwickeln, wie sie den Fernbussen mit eigenen Angeboten auf der Schiene entgegentreten kann anstatt die eigenen Bahnverbindungen immer weiter zu zerstören. Sie hat viel zu lange nur auf den teuren ICE-Verkehr gesetzt, während günstigere und attraktivere Züge wie die Interregios abgeschafft wurden. Benötigt werden verschiedene Angebote für verschiedene Kundengruppen. Der IRE zwischen Berlin und Hamburg ist ein erster Ansatz für günstigere Verbindungen. Ein solches Angebot muss dann aber auch bundesweit ausgebaut werden. Darüber hinaus muss ein Fernverkehrsgesetz endlich regeln, wo welche Zugverbindungen zu welchen Konditionen verkehren müssen und wo auch Busverbindungen angebracht sind. Überdies muss die Bahn ihr Preissystem schleunigst überarbeiten, um dem unüberschaubaren Wirrwarr von Normal- und diversen Spartarifen ein Ende zu bereiten. Die Kundinnen und Kunden wollen verlässlich bezahlbare Tickets kaufen können.

Die Fernbusliberalisierung, der 2012 – bis auf DIE LINKE – alle Parteien zustimmten, hat inzwischen deutlich gezeigt, wie dies zum Niedergang des Schienenfernverkehrs beigetragen hat. Die Deutsche Bahn AG mischt dabei kräftig mit und wird auch von der Politik nicht auf Bahn-Kurs gehalten, wie Dobrindts Äußerungen von letzter Woche erneut gezeigt haben.“