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Bundesregierung opfert Berufsförderung von Jugendlichen dem Sparhaushalt

Pressemitteilung von Jessica Tatti,

„Die Bundesregierung setzt den Rotstift an. Leidtragende sind Jugendliche und junge Erwachsene im Bürgergeld. Um 900 Millionen Euro im Bundeshaushalt einzusparen, sollen Jugendliche ab 2025 von den Jobcentern zu den Arbeitsagenturen geschoben werden. Dabei stehen dort weit weniger Hilfsmöglichkeiten bereit. Das gefährdet den Berufseinstieg gerade bei benachteiligten Jugendlichen, die intensive Beratung und Unterstützung brauchen“, erklärt Jessica Tatti, arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf den aktuellen Bericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Tatti weiter:

„Die Verlagerung der Zuständigkeit wird ausschließlich von den massiven Sparplänen der Bundesregierung getrieben. Inhaltlich ergibt das überhaupt keinen Sinn, da bei den Arbeitsagenturen nicht mehr, sondern weniger Unterstützungsangebote vorhanden sind. Viele der Maßnahmen, die auf eine umfassende Unterstützung von Jugendlichen im SGB II zielen, existieren in der Arbeitslosenversicherung nicht. Die Arbeitsagenturen sind zudem auf diese Zielgruppe nicht vorbereitet. Der Protest gegen diesen Unsinn auf Kosten junger Menschen zieht daher zu Recht immer weitere Kreise. Landesregierungen, Landkreise, Städte, Jobcenter, Jugendhilfe und Wohlfahrtsverbände sind einhellig entsetzt.

Die Minister Lindner und Heil sind auf dem Holzweg, wenn sie glauben, ohne breiten Widerstand an den Zukunftschancen von Jugendlichen sparen zu können. Es ist sozial- wie finanzpolitischer Unfug, heute bei der Berufsausbildung zu sparen, nur um morgen Niedriglöhne mit dem Bürgergeld aufstocken zu müssen. Das ist Geiz an falscher Stelle! Dabei müsste Arbeitsminister Heil es eigentlich besser wissen: Unternehmen brauchen ausgebildete Fachkräfte. Nur Fachkräfte werden gut bezahlt und bekommen dauerhaft sichere Arbeitsplätze. Die Aufgabenverlagerung darf so nicht kommen. Mit dieser Schnapsidee werden junge Menschen um ihre Lebenschancen betrogen."