„Boden ist ein natürliches, nicht vermehrbares Gut und zählt zu unseren existenziellen Lebensgrundlagen. Deshalb muss er dauerhaft erhalten und geschützt werden. Das gilt sowohl für seine natürlichen Funktionen als Lebensraum als auch für ihn als Grundlage der landwirtschaftlichen Produktion von Lebensmitteln“, erklärt Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf den Weltbodentag am 5. Dezember. Tackmann weiter:
„Der ortsansässigen Landwirtschaft gehen tagtäglich Landwirtschaftsflächen verloren. Vor allem durch Verkehrs- und Siedlungsbau oder Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen für Natureingriffe, aber nicht nur: Wachsende Bedeutung hat der Ausverkauf an landwirtschaftsfremdes Kapital. Liberalisierung der Regeln zur Bodenprivatisierung bundeseigener Flächen durch die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) und die Finanzkrise haben Boden zum heiß umkämpften Spekulationsobjekt gemacht. Regelungsdefizite haben dieser Entwicklung Tür und Tor geöffnet mit dem Ergebnis explodierender Bodenpreise, die mit landwirtschaftlichem Einkommen nicht mehr refinanziert werden können oder nur auf Kosten angemessener Bezahlung der Arbeit, Schutz des Klimas und der biologischen Vielfalt oder Tierwohl. Verstärkt wird dieses soziale, ökologische und ökonomische Dilemma der Landwirtschaft durch ihre schwache Position in der Lieferkette. Lediglich 13,6 Prozent der Bruttowertschöpfung erhält die Landwirtschaft in der Lebensmittelkette bis hin zum Einzelhandel. Da ist ein widersinniges System, und es braucht endlich den politischen Willen, das zu ändern.