„Mittlerweile 385 000 junge Menschen als Altbewerberinnen und Altbewerber in Warteschleifen ohne berufliche Perspektive sind ein Fiasko für die Berufsbildungspolitik der Bundesregierung“, kommentiert Nele Hirsch vorab veröffentlichte Teile des Berufsbildungsberichtes 2008. „Wenn die Bundesregierung dennoch von Erfolgen spricht, will sie offenbar durch eine rosafarbene Brille schauen und die verheerenden Ergebnisse der eigenen Politik nicht zur Kenntnis nehmen.“ Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:
"Eine erfolgreiche Berufsbildungspolitik sieht anders aus. Selbst diejenigen, die einen Ausbildungsplatz finden, leiden zunehmend unter schlechten Arbeitsbedingungen. Das "Forum Doktor Azubi" der DGB-Jugend ist voll mit Klagen über zu lange Arbeitszeiten und ausbildungsfremde Tätigkeiten. Zugleich reißen in den Portemonnaies der Auszubildenden immer größere Löcher auf, da die Auszubildendenvergütungen zu gering bemessen sind. Das ist eine beschämende Bilanz. Es kann nicht sein, dass die Ausbildungsgehälter sinken, während die Lebenshaltungskosten steigen.Ein weiteres Ergebnis des Berufsbildungsberichtes ist, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund und zunehmend auch junge Frauen auf dem Ausbildungsmarkt wenig Perspektiven haben.
DIE LINKE fordert einen grundlegenden Wandel in der Berufsbildungspolitik. Weder das sture Festhalten am gescheiterten Ausbildungspakt noch das zögerliche Nachbessern im Rahmen der Qualifizierungsinitiative sind die richtige Antwort auf die Ausbildungsmisere. Stattdessen muss das Recht auf Ausbildung im Grundgesetz verankert werden. Denn jeder junge Mensch ohne einen guten und qualifizierten Ausbildungsplatz ist einer zuviel."