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Atomkonsens ist radioaktive Mogelpackung

Pressemitteilung von Hans-Kurt Hill,

"Der Atomkonsens, an dem auch die Möchtegern-Ausstiegspartei SPD beharrlich festhält, spielt lediglich den Reaktor-Betreibern in die Hände und bleibt eine radioaktive Mogelpackung. Trotz zahlreicher Pannen und vorgeschobener Wartungsarbeiten laufen die Atomanlagen bereits jetzt deutlich länger als geplant", erklärt Hans-Kurt Hill angesichts des aktuellen Störfalls im Reaktor Krümmel. Der energiepolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE weiter:

„Allein Krümmel bleibt dreieinhalb Jahre länger am Netz als geplant. Brunsbüttel sollte eigentlich schon im Sommer dieses Jahres abgeschaltet werden. Trotz gravierender Mängel wird er nun erst Anfang 2012 stillgelegt. Je mehr gefährliche Störfälle, desto länger die Betriebsgenehmigung. Das ist ein riskanter Webfehler im Atomgesetz.

Bei der Vereinbarung von Reststrommengen, die die Atomanlagen bis zur Stilllegung noch erzeugen dürfen, bleibt die Sicherheit und Gesundheit der Menschen auf der Strecke. Atomkonzerne wie Vattenfall jonglieren gezielt mit Stillstandszeiten und juristischen Tricks, um marode Atomanlagen möglichst kostengünstig über die Zeit zu retten. Dass Rainer Knauber, Leiter der Vattenfall-Abteilung Politik und Gesellschaft und damit Chef-Lobbyist des Konzerns, nun SPD-Wirtschaftsminister im Saarland werden soll, macht die aktuellen Atomausstiegsparolen der Sozialdemokraten wenig glaubwürdig. DIE LINKE fordert die unverzügliche und unumkehrbare Stilllegung aller Atomanlagen. "

Anmerkung für die Redaktionen:
Im Schnitt laufen die Reaktoren in Deutschland mittlerweile ein Jahr länger als bei Verabschiedung des Atomkonsenses kalkuliert. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage des Abgeordneten Hans-Kurt Hill vom 6. Juli 2009 hervor. Demnach müssen in der kommenden Wahlperiode sieben von 17 Atomkraftwerken stillgelegt werden. Das entspricht 35 Prozent der installierten Leistung. Durch vorübergehende Stillstände und Leistungsverringerung konnten bereits vier Reaktoren in die kommende Wahlperiode "gerettet" werden: Brunsbüttel läuft 29 Monate länger als geplant, Biblis A 16 Monate, Neckarwestheim 1 13 Monate und Biblis B 11 Monate.