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Persönliche Erklärung zur Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan im Rahmen des ISAF-Mandats

Rede von Harald Koch,

„Ich stimme gegen die Fortsetzung des Mandats, weil ich es nicht verantworten kann, dass jedes Jahr mehr deutsche Soldatinnen und Soldaten schwer verletzt und traumatisiert aus dem Auslandseinsatz zurück kommen. Gerade eine PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) bedeutet für die Betroffenen - aber auch für deren Angehörige - einen immensen Leidensweg und eine erhebliche Belastung im Alltag. Familien zerbrechen daran, Kinder verlieren den Anschluss in der Schule, es kommt zu einem enormen Anstieg von Drogenmissbrauch und Suizidversuchen.


Allein im Jahr 2011 stieg die Zahl der Betroffenen abermals um 26% auf einen neuen Rekordwert von 922. Trotz vieler Beteuerungen der Bundesregierung werden diese jedoch mit ihren Problemen allein gelassen, weil sich keiner zuständig fühlt. Dies führt für die betroffenen Soldatinnen und Soldaten häufig nicht nur zum Verlust ihres sozialen Umfeldes, sondern zusätzlich - durch die zwangsläufige Aufgabe des Berufes - auch zum Verlust der finanziellen Lebensgrundlage und damit zur Zerstörung der Existenz.


Solange die Bundesregierung ihre Verantwortung gegenüber den Soldatinnen und Soldaten, die sie in den Krieg schickt, nicht ernst nimmt und diese weiterhin als Kanonenfutter betrachtet, wird es jedes Jahr mehr schwer körperlich und seelisch verletzte Soldatinnen und Soldaten geben. Der Krieg ist die Ursache dafür und diese gilt es zu beseitigen. Daher lehne ich den Bundeswehreinsatz in Afghanistan ab und stimme der Verlängerung des ISAF-Mandates nicht zu.