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Kerstin Kassner: Weinbau-Regionen stärken

Rede von Kerstin Kassner,

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Friedrich Engels, dessen Geburtstag sich in wenigen Tagen zum 200. Mal jährt,

(Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Am Samstag! 28. November!)

wurde einmal gefragt, was für ihn Glück bedeutet. Er antwortete: Ein Château Margaux aus dem Jahre 1848.

(Beifall bei der LINKEN)

So weit, so gut. Auch das ist ein Zeichen dafür, dass der deutsche Wein die Stärkung braucht. Deshalb überlegen wir uns, was wir tun können, um den Winzerinnen und Winzern in unserem Land Unterstützung zu geben.

Nun ist Wein ganz sicher kein Thema – das haben Sie auch bei meinen Vorrednern gemerkt –, bei dem wir das große Streiten kriegen und wo die politische Auseinandersetzung gefordert ist. Aber ich denke, auch hier ist es wichtig, dass wir um den richtigen Weg ringen, gemeinsam den richtigen Weg finden.

Ich möchte erst einmal ein ganz herzliches Dankeschön an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an die Verantwortlichen in der Weinbranche richten; denn sie sind maßgeblich daran beteiligt, dass es schon im Vorfeld des heute zu beschließenden Gesetzes einen großen Konsens gab. Viele Dinge wurden ausgeräumt, und man hat sich auf die richtigen Wege verständigt.

(Beifall bei der LINKEN)

Allerdings bleiben da noch ein paar Dinge übrig.

Wenn unsere weinpolitische Sprecherin Birke Bull-Bischoff jetzt hier wäre, würde sie natürlich von Saale-Unstrut schwärmen. Sie würde die wunderbaren Winzergenossenschaften dort loben. Sie würde sagen: In diesem herrlichen Gebiet wird ob der vielen Steillagen, die es dort gibt, schwere Arbeit von den Weinbauern verlangt. Nichtsdestotrotz: Dieses Weinbaugebiet ist hoch angesehen.

Ich komme – man hört es – aus dem hohen Norden, von der Insel Rügen. Neben meinen vier Weinreben im Garten haben wir da nicht so viel zu bieten. Allerdings gibt es ein junges Weinbaugebiet in unserem Land, das Stargarder Land. Dort wird ein sehr solider Mecklenburger Landwein gekeltert. So viel zur Werbung für die eigene Region. Das haben meine Kolleginnen und Kollegen vor mir ja auch alle getan; das musste halt sein.

(Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Stephan Protschka [AfD] und Mario Brandenburg [Südpfalz] [FDP])

Zu unserer Forderung. Wir werden dem Gesetzentwurf nicht zustimmen, weil wir uns wünschen, dass der Regionalität noch viel mehr Rechnung getragen wird. Man kann da mit viel Emotion viel für die Vermarkung tun. Das würden wir uns wünschen. Wir müssen auch an den Klimawandel denken. Wir wünschen uns, dass den Winzern Investitionszuschüsse gegeben werden, damit sie sich die entsprechenden Bewässerungssysteme leisten können.

Aus diesem Grunde werden wir nicht den Wein verwässern, indem wir Wasser hineinkippen, sondern wir werden ein gutes, solides Glas danebenstellen und uns erst einmal kräftig enthalten.

(Lachen bei der FDP)

Vielen Dank.

(Beifall bei der LINKEN)