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Was für ein Stromnetz braucht die Energiewende?

Positionspapier,

„Ohne Netzausbau scheitert die Energiewende“ – so der Tenor aktueller Debatten. Gemeint sind  damit vor allem die Übertragungsnetze. Auf den ersten Blick scheint die Behauptung logisch: Die Erneuerbaren Energien, allen voran die Windkraft, sind vor allem im Norden und Osten des Landes aufgebaut worden, fernab der sogenannten Lastzentren und Ballungsgebiete in Süd- und Westdeutschland, wo viel Strom verbraucht wird. Die südlichen Bundesländer haben in der Vergangenheit stark auf fossile Energien und Atomkraft gesetzt. Und so wird heute dort viel Strom erzeugt, wo er in diesen Mengen nicht verbraucht wird. Also muss Strom über weite Strecken transportiert werden, wozu entsprechende Übertra-gungsnetze gebraucht werden.

Positionen zum Stromnetzausbau

Arbeitskreis II - Wirtschaft, Finanzen, Steuern, Umwelt und Energie, verantwortlich: 
MdB Johanna Voß

 

„Ohne Netzausbau scheitert die Energiewende“ – so der Tenor aktueller Debatten. Gemeint sind  damit vor allem die Übertragungsnetze. Auf den ersten Blick scheint die Behauptung logisch: Die Erneuerbaren Energien, allen voran die Windkraft, sind vor allem im Norden und Osten des Landes aufgebaut worden, fernab der sogenannten Lastzentren und Ballungsgebiete in Süd- und Westdeutschland, wo viel Strom verbraucht wird. Die südlichen Bundesländer haben in der Vergangenheit stark auf fossile Energien und Atomkraft gesetzt. Und so wird heute dort viel Strom erzeugt, wo er in diesen Mengen nicht verbraucht wird. Also muss Strom über weite Strecken  transportiert werden, wozu entsprechende Übertragungsnetze gebraucht werden.

Die heutige Verteilung von Stromerzeugung und Verbrauch bzw. Abnahmen (Last)  ist aber nicht  für alle Zeiten festgeschrieben. Denn auch im „Süden“ entstehen ständig  neue und mehr Windparks, Biogas- oder Photovoltaik-Anlagen. Die meisten Erneuerbaren Energien speisen allerdings in das Verteilnetz und nicht in das Übertragungsnetz ein. Nur Großkraftwerke (Kohle, Gas), und die großen, zentralen Offshore-Windparks, speisen ihre Energie direkt in das Übertragungsnetz ein. Die Bundesregierung setzt mit dem Ausbau des Übertragungsnetzes genau an dieser Grundstruktur an und hält damit an einer zentral strukturierten Energieerzeugung fest. Logischerweise fördert  dieser Ansatz die großen, kapitalstarken Energieerzeuger Vattenfall, EnBW, eon und RWE.

Fakt ist, dass die weitgehende und erst recht die vollständige Umstellung auf Erneuerbare Energien den Auf- und Ausbau des  Stromnetzes nachhaltig bestimmen wird. Fest steht aber auch, dass die Antwort auf die bestehenden Probleme nicht lauten kann: Übertragungsnetzausbau! Denn damit könnte jeder sinnvolle Umbau der Energieversorgung massiv ver- und behindert werden.

Die Weichen für die Grundstruktur des künftigen Stromnetzes werden also heute  gestellt. Werden die Übertragungsnetze so, wie im Netzentwicklungsplan vorgesehen, ausgebaut, ist damit zugleich die Entscheidung für eine Zentralisierung der Energieerzeugung und gegen den Umstieg auf dezentral erzeugte Erneuerbare Energien gefallen. Eine solche Weichenstellung lehnen wir grundsätzlich ab, denn sie entspricht nicht unserer Vision von der Energiewende. Wir wollen eine ökologische, demokratisch und dezentral organisierte  Energieversorgung, die kostengünstiger und viel sinnvoller ist.

Das vollständige Positionspapier lesen Sie bitte in dem anhängenden PDF.