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Zeit zum Forschen

Im Wortlaut von Eva Bulling-Schröter,

Eva Bulling-Schröter (links) baut Rieseluhren mit den Kindern im Eichstätter "Haus der kleinen Forscher"

 

Von Eva Bulling-Schröter

Unter dem Motto "Zeit zum Forschen" besuchte ich das Montessori-Kinderhaus in Eichstätt. Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ hatte Abgeordnete aufgefordert, Kindern Zeit zu schenken und mit ihnen gemeinsam dies zu tun.

Gemeinsam bastelte ich dann mit ihnen eine Rieseluhr. Die Adapter für Flaschentornados waren geliefert worden, und ich musste mich erst selbst einmal in diese Aufgabe rein denken.
Sand gibt es ja beim Kinderhaus, sodass wir dann gleich zur Tat schritten. Zuerst aber redeten wir darüber, was eigentlich Zeit ist, wie sie gemessen wird und wie ich es anstellen kann, mich mit jemandem zu treffen, der über keine Uhr verfügt. Anhaltspunkte waren hier der Stand der Sonne oder die Kirchturmuhr. Die Kinder redeten eifrig mit und lösten die Aufgaben mit Bravour. Dann ging es ans Basteln. Zuerst war der Sand zu nass und wir mussten den Sand austauschen und trockenen Sand nehmen. Auch dann funktionierte die Rieseluhr noch nicht, da sich im Sand noch kleinere Steine befanden. Also nochmal von vorne und den Sand sieben. Dann allerdings lief die Rieseluhr, und wir waren glücklich. Wir testeten dann noch, wie lange jede Rieseluhr braucht, bis der Sand einmal durch ist und was wir in der Zeit tun können, z.B. Liegestütze machen.

Danach überreichte ich den Kindern einen Solargrashüpfer als Geschenk. Die Freude war groß und sie stellten fest, dass er nur hüpft, wenn die Sonne darauf scheint. Ich erklärte ihnen die Funktion und zeigte ihnen, dass bei Schatten der Grashüpfer eben nicht hüpft.
Das Kinderhaus ist gut mit Personal ausgestattet und Kinder, die mehr gefördert werden müssen, haben hier auch eine Chance. Das ist in „normalen“ Kindergärten nicht so. Dort fehlt es an Personal und an Geld. Kinder brauchen eine individuelle und spezielle Förderung, um wirklich gleiche Chancen zu haben. Dies wird vielen Kindern in Bayern vorenthalten. Gerade im MigrantInnenbereich und in den Wohnvierteln, wo eben diejenigen wohnen, deren Geldbeutel nicht voll ist, wäre dies dringend notwendig. Mein Besuch im Kinderhaus hat mich in meiner Meinung noch einmal bestätigt: Kinderförderung ist Zukunftsförderung – und hier muss wirklich etwas getan werden. Bildung ist ein Grundrecht und keine Ware!

 

linksfraktion.de, 22. Juli 2013
 

 

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