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Sonnenuntergang über Utøya © Kim Erlandsen, NRKFoto: Kim Erlandsen, NRK

Wir gedenken der Opfer des rechtsterroristischen Anschlags in Oslo und Utøya

Nachricht von Jan Korte,

Heute vor 11 Jahren, am 22. Juli 2011, legte ein norwegischer Rechtsterrorist eine Bombe in Oslo und machte anschließend auf der Insel Utøya, wo ein Zeltlager der sozialdemokratischen Jugendorganisation AUF stattfand, ganz gezielt Menschenjagd auf linke Aktivist:innen. Durch den Anschlag in Oslo verloren 8 Menschen ihr Leben. Auf Utøya fielen 69 meist jugendliche Teilnehmer:innen seinem rechtsextremen Menschenhass zum Opfer. Ihnen gedenken wir heute.

Und ihr Tod ist uns auch Verpflichtung nicht innezuhalten in unserem Kampf gegen Inhumanität, Rassismus und rechten Terror. Denn der Täter handelte allein, aber er kam nicht aus dem Nichts. Genau wie die rechtsterroristischen Täter von München, Hanau und Halle, die er zu ihren Taten inspirierte, radikalisierte er sich in der rechten Szene und vernetzte sich international. Mit der Relativierung von rechtsextremem Verschwörungsdenken, rechter Gewalt und Hetze muss Schluss sein. Sie müssen immer und überall in unserer Gesellschaft, in der Politik und vor allem in staatlichen Behörden, konsequent bekämpft werden.

Aber bei dem Kampf gegen rechten Terror geht es auch um Grundsätzliches: Können wir Demokratie, offene Gesellschaft und sozialen Zusammenhalt verteidigen, indem wir diese Grundwerte einschränken? Der damalige norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg sagte 2011, kurz nach den feigen Anschlägen: "Unsere Antwort lautet: mehr Demokratie, mehr Offenheit, mehr Menschlichkeit." Das war und ist die stärkste und weitsichtigste Antwort auf die faschistischen Ideologien der Terroristen.