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Wer hat, dem wird gegeben

Pressemitteilung von Petra Sitte,

Zu den heute von Forschungsministerin Annette Schavan bekannt gegebenen Ergebnissen der Exzellenzinitiative erklärt die forschungs- und technologiepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Petra Sitte:

Eine Exzellenz ohne die erforderliche Förderung in der Breite, lässt die herbeigesehnten Leuchttürme im Nebel stehen. Und wie vorauszusehen war, liegen die Sieger der Exzellenzinitiative vor allem im Süden der Republik - an den forschungsstarken Hochschulen in Bayern und Baden-Württemberg. So bekommen diejenigen Hochschulen zusätzliche Millionen, die auch schon bei vorangegangenen Forschungsrankings gut weggekommen sind. Mehr als die Hälfte der Gelder der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) werden schon heute auf nur zwanzig Universitäten verteilt. Im Gegensatz dazu werden immer mehr Hochschulen bei der Forschung abgehängt. Die Exzellenzinitiative wird diese Entwicklung verschärfen. Wer hat, dem wird gegeben. Die Republik beginnt sich zu teilen: in so genannte erstklassige forschungs- und finanzstarke Universitäten und zweitklassige Lehruniversitäten.

Der wesentliche Vorzug des deutschen Wissenschaftssystems - Einheit von Forschung und Lehre -wird zunehmend in Frage gestellt. Nicht hinnehmbar ist, dass Universitäten in Geberländern stark profitieren, während Universitäten in Nehmerländern weiter ausbluten. Weiter ist nicht nachvollziehbar ist, dass die Ministerin eine Regionalquote ablehnt. Sie tut das in dem Wissen, dass ostdeutsche Universitäten nicht dieselben Chancen haben können, so wie das in den westlichen Bundesländern der Fall ist. Zudem hat die erste Förderrunde gezeigt, dass Geistes- und Sozialwissenschaften keine Rolle mehr im Exzellenzwettbewerb spielen. Es wurde sich maßgeblich auf die Förderung von naturwissenschaftlichen Forschungsclustern orientiert. Damit werden wesentliche Forschungszweige, die zur Lösung der gesellschaftlichen Probleme beitragen kann, in den Hintergrund gedrängt.