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Starke Zunahme von Mehrfachbeschäftigten

Nachricht von Sabine Zimmermann,

Immer mehr Beschäftigte gehen mehreren Jobs nach. Waren es im Jahr 2003 bundesweit 1.386.231 Mehrfachbeschäftigte, sind es im Jahr 2016 3.126.165 gewesen. Ihr Anteil an allen Beschäftigten stieg von 4,4 Prozent 2003 auf 8,6 Prozent im Jahr 2016.

Mit 2.614.930 im Jahr 2016 ist eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit mindestens einer zusätzlichen geringfügigen Beschäftigung die häufigste Kombination, gefolgt von 279.644 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen mit mindestens einem weiteren sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Eine dritte Variante ist die Ausübung einer geringfügigen Beschäftigung und mindestens einer weiteren geringfügigen Beschäftigung mit 278.973 Fällen.  

Dies geht aus der Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine entsprechende Anfrage der linken Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor.

Die stellvertretende Vorsitzende und arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag erklärt dazu:

"Für immer mehr Beschäftigte reicht das Einkommen aus einem Job nicht mehr aus. Der überwiegende Teil dürfte aus purer finanzieller Not mehr als einen Job haben und nicht freiwillig. Nach wie vor sind viel zu viele Menschen in Deutschland arm trotz Arbeit. Die Bundesregierung versagt hier auf der ganzen Linie. Die Einführung des Mindestlohns war nicht ausreichend, um Arbeit wieder existenzsichernd zu machen. Als DIE LINKE fordern wir die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro die Stunde und die Abschaffung der Ausnahmen. Es bedarf aber weiterer Maßnahmen, unter anderem die Abschaffung der systematischen Niedriglohnbeschäftigung in Form der Leiharbeit und die Überführung von Minijobs in existenzsichernde sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Arbeit, von der man leben kann, ist das Maß der Dinge, dafür muss die Politik die Voraussetzungen schaffen."