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Sechs Fragen an Stefan Liebich

Im Wortlaut von Stefan Liebich,

35 der 76 Abgeordneten, die DIE LINKE im 17. Bundestag stellt, sind neu gewählte Mitglieder des Parlaments. Welche Erwartungen haben sie? Was haben sie vor? linksfraktion.de fragt nach.


Stefan Liebich, 36, Diplom-Betriebswirt aus Berlin

Sie sind jetzt Volksvertreter. Wie wollen Sie die Interessen der Menschen vertreten?

Ich bin bereits seit vierzehn Jahren Volksvertreter. Im Parlament des Landes Berlin habe ich mich sieben Jahre als Abgeordneter in der Opposition für Solidarität und Gerechtigkeit eingesetzt und sieben Jahre in der Regierungskoalition. Im Bundestag kommt noch der Kampf für eine friedliche Außenpolitik hinzu. Als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee hat die Vertretung der Menschen hier noch eine besondere Bedeutung bei meiner künftigen Arbeit.

Wie wollen Sie konkret den Widerstand gegen Sozialabbau und Krieg stärken?

Ich werde gemeinsam mit unserer Fraktion eine kraftvolle Opposition gegen diese, von einer schwarzgelben Regierung zu erwartende Politik bilden und dazu beitragen, dass wir mit praktikablen Vorschlägen Alternativen entwickeln, die möglichst bald linke Regierungsmehrheiten ermöglichen.

Welche persönlichen Erfahrungen können Ihnen den Start als Parlamentarier erleichtern?

Als Ostberliner, der inzwischen mehr als die Hälfte seines Lebens in der Bundesrepublik Deutschland lebt, der einen Wahlkreis vertritt, in dessen Ortsteilen ein massiver Bevölkerungsaustausch stattgefunden hat, der regieren und opponieren kann, freue ich mich auf neue Herausforderungen.

Was würden Sie in ihrer ersten Bundestagrede der Kanzlerin gern einmal sagen?

Ich würde sie daran erinnern, dass FDP und CDU/CSU zwar die Mehrheit der Mandate im Deutschen Bundestag errungen haben, sie jedoch nur einen kleineren Teil der Bevölkerung unseres Landes vertritt. Ich würde Angela Merkel an ihr Ziel, erinnern, dass sie die Kanzlerin aller Deutschen sein will. Das möge sie nicht aus dem Blickfeld verlieren.

Wie wollen Sie sich davor schützen, im Raumschiff Bundestag die Bodenhaftung zu verlieren?

Meine Freunde und meine Familie haben schon in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass ich am Boden geblieben bin. Das werden sie auch künftig tun. Ein Glück.

Alle Abgeordneten der LINKEN spenden bisher Ihre Diätenerhöhung. Wofür wollen Sie sich persönlich besonders engagieren?

Ich habe im Wahlkampf in meinem Wahlkreis viele interessante Initiativen und Projekte kennengelernt. Wen ich auf welche Weise unterstützen werde, wird zu entscheiden sein.