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Sechs Fragen an Ralph Lenkert

Im Wortlaut von Ralph Lenkert,

35 der 76 Abgeordneten, die DIE LINKE im 17. Bundestag stellt, sind neu gewählte Mitglieder des Parlaments. Welche Erwartungen haben sie? Was haben sie vor? linksfraktion.de fragt nach.


Ralph Lenkert, 42, Werkzeugmacher, Techniker für Maschinenbau aus Thüringen

Sie sind jetzt Volksvertreter. Wie wollen Sie die Interessen der Menschen vertreten?


In meiner bisherigen Arbeit in der Industrie vertrat ich offen meinen Standpunkt, unterbreitete Vorschläge zur Lösung von anstehenden Aufgaben, einigte mich mit den Partnern über die Arbeitsschritte und hielt mich bei der Umsetzung an getroffene Vereinbarungen. Genau so werde ich die berechtigten Interessen der Menschen im Bundestag vertreten.

Wie wollen Sie konkret den Widerstand gegen Sozialabbau und Krieg stärken?


In Kriegen stirbt die Wahrheit zuerst. Betrüger verschleiern ihre eigentlichen Absichten. Deshalb kann ich den Widerstand gegen Sozialabbau und Krieg am besten mit der Beschaffung und Bereitstellung von Informationen über Profiteure von Krieg und Sozialabbau unterstützen. Wer Hintergründe, Auswirkungen und mögliche Alternativen zur aktuellen Politik kennt, kann sich  effektiver dagegen wehren.

Welche persönlichen Erfahrungen können Ihnen den Start als Parlamentarier erleichtern?


Die erworbenen Kenntnisse aus 20 Jahren Arbeit in der Industrie, ob in Thüringen, in Prostejov (Tschechin) oder in Asien werden mir den Start erleichtern. Die wertvollsten Erfahrungen für die Arbeit als Parlamentarier sammelte ich sicher als Sprecher des Volksbegehrens »Für eine bessere Familienpolitik in Thüringen«. Diese Arbeit in einer außerparlamentarischen Bürgerinitiative wird mir helfen.

Was würden Sie in ihrer ersten Bundestagsrede der Kanzlerin gern einmal sagen?


Verlangen Sie niemals Opfer und Einschnitte von anderen Menschen, die Sie nicht selbst zu erbringen bereit sind. Das wäre ehrliche und glaubwürdige Arbeit. Also gehen Sie, Frau Bundeskanzlerin, mit Ihrem Beispiel voran und kürzen Sie Ihre Altersbezüge im selben prozentualem Umfang, wie Sie die Altersrenten der Bürgerinnen und Bürger gekürzt haben.

Wie wollen Sie sich davor schützen, im Raumschiff Bundestag die Bodenhaftung zu verlieren?


Da baue ich auf meine Familie, Freunde und früheren Kollegen. Die werden mir ganz sicher klarmachen, wo ich herkomme. Also muss ich nur die Verbindung zu ihnen halten, um am Boden zu bleiben.

Alle Abgeordneten der LINKEN spenden bisher Ihre Diätenerhöhung. Wofür wollen Sie sich persönlich besonders engagieren?


Das Thüringer Volksbegehren für bessere Bildungschancen aller Kinder in Kinderkrippen und Kindergärten werde ich weiter leiten. Ich engagiere mich für die Umsetzung der Ziele des Volksbegehrens, für 2000 zusätzlich ausgebildete Erzieherinnen, für garantierte Öffnungszeiten von zehn Stunden täglich und für eine bessere Integration aller Kinder in den Kindertagesstätten.