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Sechs Fragen an Christine Buchholz

Im Wortlaut von Christine Buchholz,

35 der 76 Abgeordneten, die DIE LINKE im 17. Bundestag stellt, sind neu gewählte Mitglieder des Parlaments. Welche Erwartungen haben sie? Was haben sie vor? linksfraktion.de fragt nach.


Christine Buchholz, 38, Erziehungs- und Sozialwissenschaftlerin aus Hessen

Sie sind jetzt Volksvertreterin. Wie wollen Sie die Interessen der Menschen vertreten?

Ich möchte die Interessen der Menschen vertreten, die am meisten unter den Folgen der Krise leiden und die sonst nicht in der Öffentlichkeit vertreten werden: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Erwerbslose, Rentnerinnen und Rentner, Studierende, Flüchtlinge. Vor allem möchte ich diese Menschen durch meine Arbeit im Bundestag motivieren, selbst für ihre Interessen zu kämpfen.

Wie wollen Sie konkret den Widerstand gegen Sozialabbau und Krieg stärken?

Ich möchte da sein, wo Widerstand gegen schlechte Arbeitsbedingungen oder Entlassungen geleistet wird. DIE LINKE in Hessen hat z.B. den Kampf der Beschäftigten bei Schlecker oder beim Darmstädter Echo unterstützt. Zudem organisiere ich seit drei Jahren die Proteste gegen den Bundeswehreinsatz in Afghanistan mit. Das werde ich auch als Abgeordnete weiter tun.

Welche persönlichen Erfahrungen können Ihnen den Start als Parlamentarierin erleichtern?

Ich habe politisch und beruflich in sehr unterschiedlichen Bereichen gearbeitet und dabei gelernt, Schwerpunkte zu setzten und das Wichtige von dem Unwichtigen zu unterscheiden.

Was würden Sie in ihrer ersten Bundestagsrede der Kanzlerin gern einmal sagen?

Die wertvollen Minuten würde ich nicht verschwenden, um der Kanzlerin etwas zu sagen, sondern mich an die Bevölkerung richten. Da würde ich zum Beispiel gegen die weitere Aufstockung der Bundeswehrtruppen und für den sofortigen Abzug aus Afghanistan sprechen.

Wie wollen Sie sich davor schützen, im Raumschiff Bundestag die Bodenhaftung zu verlieren?

Niemand ist davor gefeit, die Bodenhaftung und die eigenen politischen Grundsätze zu verlieren. Deshalb werde ich gezielt gegensteuern: Durch die enge Verbindung zu meinem Wahlkreis und meinem Landesverband, durch meine Verankerung in der Friedensbewegung, durch die permanente Auseinandersetzung mit Genossinnen und Genossen und durch die Lektüre von Rosa Luxemburg und anderen Klassikern.

Alle Abgeordneten der LINKEN spenden bisher Ihre Diätenerhöhung. Wofür wollen Sie sich persönlich besonders engagieren?

Zusammen mit Werner Dreibus werde ich weiter die Tafel in Offenbach unterstützen. Über weitere Projekte habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.