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Das Wort Rente zusammengesetzt aus Buchstaben auf verschiedenen Würfeln, die auf immer kleineren Euro-Münzen-Haufen liegen © iStock/Fokusiert

Rentenbesteuerung ist Rentenkürzung durch die Hintertür

Nachricht von Dietmar Bartsch,

Neurentner zahlen heute teilweise mehr als das Fünffache an Steuern als Rentner, die 2010 in Ruhestand gegangen sind. Dietmar Bartsch hatte bei der Bundesregierung die Entwicklung der Besteuerung für Altersrenten in Höhe von 1.200, 1.500, 1.700, 2.000 und 2.500 Euro je nach Renteneintrittsjahr angefragt.

Demnach muss derzeit ein Neurentner mit einer monatlichen Altersrente von 1.500 Euro 430 Euro pro Jahr Einkommensteuer zahlen. Bei einem Senior mit Renteneintritt 2010 waren es in diesem Jahr nur 79 Euro. Bei einer Rente von 2.000 Euro ist der Steuerbetrag für aktuelle Neurentner fast doppelt so hoch, bei 2.500 Euro sind es 60 Prozent mehr. Auf Altersrenten von 1.200 Euro müssen Neurentner in diesem Jahr überhaupt erstmals Einkommensteuern zahlen. Das geht aus der Antwort [PDF] der Bundesregierung hervor.

"Dass die Finanzämter selbst bei Rentnerinnen und Rentner mit einer Bruttorente von 1200 Euro noch die Hand aufhalten, halte ich für unverschämt. Wir brauchen eine Rente für alle, in die alle einzahlen, und für kleine und mittlere Renten sofort einen Schutz vor Besteuerung", fordert Dietmar Bartsch.

"Wir sehen, dass die Besteuerung zunimmt, und das ist nur der Anfang. Es wird sich weiter steigern bis zum Jahr 2040", äußerte sich Dietmar Bartsch im MDR. Insbesondere bei den mittleren Renten bestehe Handlungsbedarf. Deshalb fordert er eine Erhöhung des steuerfreien Existenzminimums und eine große Rentenreform. "Es muss die Frage gestellt werden, wie Pensionen und Renten zusammengeführt werden können", so Bartsch.