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Leiharbeit: Sackgasse und Lohndumping

Nachricht von Jutta Krellmann,

Leiharbeit bleibt eine Sackgasse und sind nicht als Integrationsinstrument in den Arbeitsmarkt geeignet. Das belegen erneut Zahlen der Bundesregierung in einer Antwort (PDF) auf eine schriftliche Frage von Jutta Krellmann:

Bei einem Drittel (36 Prozent) der Arbeitsverhältnisse von Leiharbeitnehmern, die beendet werden, geschieht dies in den ersten neun Monaten. Während 27 Prozent der beendeten Arbeitsverhältnisse von Leiharbeitnehmern mit deutscher Staatsangehörigkeit innerhalb der ersten neun Monate enden, ist dies bei jedem zweiten ausländischen Leiharbeitnehmer (52 Prozent) der Fall. Bei Leiharbeitnehmern mit Staatsangehörigen aus den Kriegsgebieten Afghanistan, Irak und Syrien werden 83 Prozent der beendeten Leiharbeitsverhältnisse innerhalb der ersten neun Monate beendet. 

Während 37 Prozent der deutschen Leiharbeiter 90 Tage nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung finden, sind es bei Ausländern 27 Prozent und bei Staatsangehörigen aus Afghanistan, Irak und der arabischen Republik Syrien 21 Prozent.  

Während 37 Prozent der deutschen Staatsangehörigen 90 Tage nach Beendigung eins Leiharbeitsverhältnisses arbeitslos bleiben, bleiben bei Ausländern 45 Prozent der Leiharbeitnehmer nach 90 Tagen arbeitslos und bei den Staatsangehörigen aus Afghanistan, Irak und Syrien mehr als jeder Zweite. 

Knapp 80 Prozent der Staatsangehörigen aus Afghanistan, Irak und Syrien landen 90 Tage nach Beendigung eines Leiharbeitsverhältnisses nicht in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, sondern in der Arbeitslosigkeit (knapp 54 Prozent), geringfügiger Beschäftigung (knapp 6 Prozent) oder wieder in Leiharbeit (knapp 20 Prozent). 

Jutta Krellmann, Sprecherin der Fraktion für Mitbestimmung und Arbeit für DIE LINKE im Bundestag:

"Leiharbeit ist eine Sackgasse und kein Sprungbrett in den ersten Arbeitsmarkt. Leiharbeiter werden wie Beschäftigte zweiter Klasse behandelt. Mit Leiharbeit werden Löhne gedrückt und Belegschaften gespalten. Sie bietet keine Zukunftsperspektive und macht arm. Es ist vollkommen zynisch wenn Leiharbeit als Integrationsmotor angepriesen wird. Statt Lohndumping brauchen wir gute und sichere Arbeit für alle Beschäftigten." 

Hier die Auswertung der Ergebnisse im Einzelnen als PDF herunterladen