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Jeder siebte Mensch weltweit von Behinderung betroffen

Nachricht von Ilja Seifert,

Deutsche Übersetzung des 1. Weltberichts Behinderung der WHO

Anfang Juni 2011 haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Weltbank in New York den ersten globalen Bericht zu Behinderung veröffentlicht. Auf Initiative des behindertenpolitischen Sprechers der Fraktion DIE LINKE, Ilja Seifert, hat der Bundestag die Übersetzung des Berichtes in die deutsche Sprache in Auftrag gegeben und finanziert.

"Ich freue mich, unmittelbar vor dem Welttag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember den 1. Weltbericht Behinderung der WHO in deutscher Sprache zur Verfügung stellen zu können. Der Bericht ist eine wichtige Hilfe für die Behindertenbewegung in ihrer Internationalen Zusammenarbeit, welche nach Artikel 32 der UN-Behindertenrechtskonvention von den Staaten zu fördern ist", erklärt Ilja Seifert.

Der Bericht soll Regierungen und der Zivilgesellschaft eine umfassende, wissenschaftlich basierte Beschreibung und Analyse von Behinderung weltweit und Empfehlungen für nationale und internationale Akteure geben. Aufbauend auf einer aktuellen Definition von Behinderung und den Bezügen zu Armut, Entwicklungszusammenarbeit und Menschenrechte (1. Kapitel) führt der Bericht über Ausführungen zur Häufigkeit von Behinderung weltweit (2. Kapitel) hin zu speziellen Themen wie Gesundheit (3. Kapitel), Rehabilitation (4. Kapitel) und unterstützende Dienste (5. Kapitel). Die folgenden Kapitel gehen auf umweltbezogene Aspekte sowie Barrierefreiheit (6. Kapitel), Bildung und Erziehung (7. Kapitel) sowie Beschäftigung von Menschen mit Behinderung (8. Kapitel) ein. Abschließend werden Empfehlungen und praktische Aspekte diskutiert.

15 Prozent aller Menschen haben eine Behinderung. Somit ist jeder siebte Mensch weltweit von Behinderung betroffen. Bisher ist man von 10 Prozent ausgegangen. Armut und Behinderung sind weltweit ein Kreislauf: Der Großteil aller Menschen mit Behinderungen lebt in Entwicklungsländern. Kinder und Frauen sind am stärksten betroffen. In Afrika sind 6,4 Prozent aller Kinder unter 14 Jahren behindert. Das sind wesentlich mehr als in den Ländern mit hohem Einkommen - 2,8 Prozent.

Der WHO-Weltbericht fordert neben dem Zugang zu medizinischer Versorgung und Schulbildung insbesondere auch die gleichberechtigte Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in das Gemeindeleben.