Zum Hauptinhalt springen
Verkehr auf einer Autobahn bei München © istock.com/manwolsteFoto: istock.com/manwolste

Immer mehr Beschäftigte pendeln – Mobilität muss bezahlbar sein

Nachricht von Sabine Zimmermann,

Im Jahr 2020 gab es insgesamt 3.381.217 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die ihren Arbeitsort nicht in dem Bundesland haben, in dem sie wohnen. 1999 waren es erst 2.138.073 gewesen (2019: 3.396.285).

Die meisten Pendlerinnen und Pendler zwischen den Bundesländern gab es im Jahr 2020 mit 224.908 von Brandenburg nach Berlin, die wenigsten mit 41 von Bremen ins Saarland.

Dies geht aus Daten zu Pendlerverflechtungen nach Bundesländern der Bundesagentur für Arbeit hervor, die die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann ausgewertet hat.    

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE erklärt dazu:

„Der Druck, im Beruf mobil zu sein und weite Wege zum Arbeitsplatz zurück zu legen, hat in den letzten Jahren unvermindert angehalten. Die Anzahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die nicht an ihrem Wohnort einer Beschäftigung nachgehen, sondern pendeln müssen, hat mit den Jahren deutlich zugenommen. Der Preis der erhöhten Mobilität ist zunehmender Stress, insbesondere bei den so genannten Fernpendlern, bis hin zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Hier sind die Arbeitgeber gefordert, Arbeitszeitmodelle zu finden, die den Beschäftigten Flexibilität einräumen und dem Pendelstress entgegen wirken. In der Corona-Pandemie wurden in vielen Unternehmen erstmalig positive Erfahrungen mit dem Homeoffice gemacht, was den Zwang zum Pendeln im Bereich der Büroarbeit reduzieren könnte. Auch für die Umwelt wäre weniger Pendeln eine deutliche Entlastung.“

Zimmermann weiter:

„Den Beschäftigten werden Mobilität und teils lange Wege zum Arbeitsplatz abverlangt. Keine Bundesregierung, auch nicht die Grünen, haben daran bislang etwas ändern wollen. Deswegen ist es zynisch, wenn der Preis, um überhaupt zur Arbeit zu kommen, immer höher geschraubt wird, was in erster Linie kleine und mittlere Einkommen trifft. Selbstverständlich kann der Verbrennungsmotor keine Zukunft haben, die Bundesregierung muss aber dafür sorgen, dass der Weg zur Arbeit bezahlbar bleibt. Dazu gehört insbesondere, beim bundeseigenen Bahnkonzern für attraktive Verbindungen und günstige Ticketpreise zu sorgen, aber auch eine für den normalen Beschäftigten bezahlbare Elektromobilität und eine ausreichende Ladeinfrastruktur auf den Weg zu bringen.“