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Mitglieder der Linksfraktion halten bei der Demo »Wir haben es satt« am 19. Januar 2019 ein Transparent mit der Aufschrift »Kein Boden für Spekulanten!««

Gute Landwirtschaft ohne Spekulanten

Im Wortlaut von Kirsten Tackmann,

Gute Landwirtschaft – für DIE LINKE ist das weitaus mehr als tier- und umweltfreundliche Lebensmittelproduktion. Denn eine wirklich gute Landwirtschaft hat auch mit guten Arbeitsbedingungen, angemessener Bezahlung, mit einer guten Infrastruktur, mit lebendigen Dörfern zu tun. Dabei geht es nicht darum, ob ein landwirtschaftlicher Betrieb klein oder groß ist. Es kommt für DIE LINKE auf sozialversicherungspflichtige Arbeits- und Ausbildungsplätze an, auf die Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen, auf flächengebundene tiergerechte Tierhaltung und eine Integration des Betriebs in die regionale Struktur.

DIE LINKE setzt deshalb auf regionale Produktion, Verarbeitung und Vermarktung und eine faire Risiko- und Gewinnverteilung innerhalb der Erzeuger*innenkette. Wir wollen keine landwirtschaftsfremden Investoren und wir wollen nicht, dass Megakonzerne aus den Bereichen Saatgut, Pflanzenschutzmittel, Schlachthöfen und Lebensmitteleinzelhandel diktieren, wohin die landwirtschaftliche Reise geht und sich dabei eine goldene Nase verdienen. Die Produzent*innen, die das größte Risiko tragen – wie in der Trockenheit 2018 deutlich zu spüren war -, müssen fair bezahlt werden. Um an der Ladentheke für die Verbraucher*innen faire Preise zu realisieren, müssen die Gewinnmargen der Konzerne zu den Produzent*innen und regionalen Verarbeiter*innen und Vermarkter*innen umverteilt werden.

Gute Landwirtschaft bedeutet, dass Landwirt*innen von ihrer Hände Arbeit gut leben können, in Wohnortnähe arbeiten (und Steuern zahlen) und Wertschätzung in ihrer Region bekommen und geben. Der Zugang zu Boden spielt dabei eine große Rolle. In ostdeutschen Bundesländern wird die Eigentumsstruktur von landwirtschaftlichem Boden zunehmend von außerlandwirtschaftlichen Investor*innen dominiert, aber nicht nur dort. Vor allem in Westdeutschland hat auch die Hofabgabeklausel dabei eine Rolle gespielt, die ursprünglich eine rechtzeitige Hofnachfolge unterstützen sollte, aber in den letzten Jahren vermehrt zum Verkauf an höchstbietende Bodenspekulant*innen geführt hat, weil die Hofweitergabe oft nicht mehr innerhalb der Familie erfolgt.

Für DIE LINKE ist Boden keine Ware, sondern ein höchst wertvolles Gut. Landwirtschaftlicher Boden muss nicht nur in der Hand von Landwirt*innen sein und bleiben, sondern auch trotz Bauvorhaben und Naturschutzkompensation erhalten bleiben. Kein Boden für Spekulanten, dafür steht DIE LINKE nicht nur auf der diesjährigen „Wir haben es satt“-Demo am 19. Januar in Berlin. Dafür streiten wir auch parlamentarisch im Bundestag und in den Ländern.

19.01.19: Demo "Wir haben es satt"

Kein Bauernland für Spekulanten

Nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land tobt der Kampf um den Boden. Landwirtschaftsfremde Investor*innen kaufen Äcker, Wiesen und ganze Betriebe. DIE LINKE. im Bundestag macht sich stark für eine Landwirtschaft mit aktiven, ortsansässigen Landwirt*innen. erfahren Sie mehr darüber in unserem Folder zum Thema.

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Wochenmarkt statt Weltmarkt

DIE LINKE wendet sich gegen die weitere Globali­sierung der Agrarmärkte. Wir wollen die Exportstrategie in der Agrarpolitik beenden. Wir wollen eine sozial gerechte und ökologische Landwirtschaft mit dem Schwerpunkt auf regionaler Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung stärker fördern. Leitendes Prinzip linker Agrarpolitik ist eine auf das Gemeinwohl orientierte Landwirtschaft, die auf das internationale Konzept der Ernährungssouveränität ausgerichtet ist und einen angemessenen Beitrag zu einer nachhaltigen Versorgung mit erneuerbaren Energien leistet.

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Für eine gemeinwohlorientierte Agrarpolitik ab 2020 in den ländlichen Räumen

17.09.18 - Broschüre - LINKE Positionen zur Diskussion der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) nach 2020

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