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Gute Arbeit braucht gute Löhne

Im Wortlaut von Katrin Werner,

Wie in jedem Jahr sind die Mitglieder der Fraktion DIE LINKE während der so genannten Parlamentarischen Sommerpause viel in ihren Wahlkreisen unterwegs. Vor Ort nehmen sie sich der Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger an, besuchen Betriebe und Vereine, engagieren sich für lokale und regionale Anliegen. Auf linksfraktion.de schreiben die Parlamentarierinnen und Parlamentarier über ihren Sommer im Wahlkreis.

Während der Sommerpause besichtigte ich mit meinen Mitarbeitern die Volvo-Werke in Konz. Dort produzieren momentan ca. 800 abhängig Beschäftigte Radlager und Raupenbagger. Die Wirtschaftskrise traf Volvo direkt im Herbst 2008. Über vierhundert Arbeitsplätze gingen verloren - zwar erholte sich mit der Konjunktur auch die Arbeitslage im Konzer Betrieb, aber die Höchstzahlen von 1250 Mitarbeitern wird so schnell nicht wieder erreicht.

In einem persönlichen Gespräch mit dem Geschäftsführer Robert Kramp, dem Personalchef Michael Keller und dem Betriebsratschef Mathias Bichler wurde uns darüber berichtet, wie man mit der Krise umgegangen ist. Man lobte die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat auf der einen Seite und mit der Gewerkschaft auf der anderen. Diese gute Kooperation habe es ermöglicht, in der Krise einen Sozialplan zu erstellen, der die Beschäftigten trotz verlorenem Arbeitsplatz nicht im Regen stehen lassen wollte. Dabei wurde auch von Seiten der Geschäftsführung die Perspektive der Beschäftigen eingenommen. Beim Thema Leiharbeit machte die Geschäftsführung deutlich, dass es für sie ein notwendiges Instrument bei hoher Konjunktur sei, bei der man absehen kann, dass sie nicht lange andauert. Andererseits gestand man aber auch zu, dass Leiharbeit in Deutschland für Lohndumping missbraucht würde. Volvos Devise sei aber, hohe Löhne für gute Arbeit zu zahlen. Außerdem sei man interessiert, gute Leiharbeiter zu übernehmen.

Bei der anschließenden Führung durchs Werk verwies man uns auf die drei Produktionsprinzipien: Sicherheit, damit die ArbeiterInnen auch geschützt arbeiten; Umwelt, dies sieht einen sauberen Arbeitsplatz vor, gereinigte Luft, die Reduktion von Abgasen und die Umstellung auf alternative Energien; Qualität bei der Produktion. Als uns die einzelnen Produktionsabschnitte gezeigt wurden, erklärte man uns, dass man mit Just-In-Time Produktion die Arbeit anspruchsvoll und flexibel gestaltet, um so die MitarbeiterInnen zu motivieren.

In einem abschließenden Gespräch wurde ich von der Geschäftsführung gefragt, welche Vorstellungen DIE LINKE in der Wirtschaftspolitik habe. Einig waren wir uns, dass eine funktionierende Wirtschaft nur über Mindestlöhne funktionieren kann. Gute Arbeit braucht gute Löhne. Arbeit dürfe nicht arm machen und müsse sich lohnen.

Von Katrin Werner

linksfraktion.de, 25.08.2010

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