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ENERGIEsche Radtour rund um Lüneburg

Im Wortlaut von Johanna Regina Voß,

Wie in jedem Jahr sind die Mitglieder der Fraktion DIE LINKE während der so genannten Parlamentarischen Sommerpause viel in ihren Wahlkreisen unterwegs. Vor Ort nehmen sie sich der Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger an, besuchen Betriebe und Vereine, engagieren sich für lokale und regionale Anliegen. Auf linksfraktion.de schreiben die Parlamentarierinnen und Parlamentarier über ihren Sommer im Wahlkreis.

Auf Tour: Johanna Voß mit Tomas Biermann-Kojnov von SunOn e.V. und im Hintergrund der Lüneburger Künstler und Gewerkschafter "dilli" Dillmann.
Von Johanna Regina Voß
ENERGIEsche Radtour rund um Lüneburg   Ein Highlight meiner Sommertour durch den Wahlkreis war eine Fahrradtour zum Thema Erneuerbare Energien rund um Lüneburg. Unter dem Motto "ENERGIEsche Radtour mit Johanna" lud ich interessierte Bürgerinnen und Bürger ein, Anlagen zur erneuerbaren Stromerzeugung rund um Lüneburg zu besichtigen. Begleitet wurde ich dabei auch von lokalen Energieexperten.   Als erste Station steuerten wir ein Solarkraftwerk auf der Halle eines örtlichen Holzhändlers an. Dieses wird von den Lüneburger Zukunftsgenossen betrieben, die sich im vergangenen Jahr zusammengeschlossen haben, um mit genossenschaftlichem Kapital in die Energiewende zu investieren. Mit ihrem ersten Solarkraftwerk erwarten die Zukunftsgenossen einen jährlichen Ertrag von etwa 122400 kWh, genug für den Jahresbedarf  von immerhin 40 Haushalten. Dies soll aber erst der Anfang sein und weitere Investitionen werden folgen. Derzeit zählt die Genossenschaft knapp über 50 Mitglieder. Das Projekt hat mich überzeugt, so dass auch ich jetzt Zukunftsgenossin bin. Über die Entstehung der Genossenschaft und über die Daten zur Solaranlage wurden die RadfahrerInnen von Tomas Biermann-Kojnov vom Verein SunOn sowie von Oliver Opel informiert. Beide sind selbst bei den Zukunftsgenossen und Oliver Opel arbeitet an der Lüneburger Leuphana Universität am Institut für Ökologie und Umweltchemie.   Die Universität war dann auch das nächste Ziel unserer Radtour. Hier befinden sich mehrere Solaranlagen. Deren Funktionsweise wurde erneut von unseren fachkundigen Begleitern erläutert. Diesmal mit besonderem Augenmerk auf die  Leistung der Anlagen bei diffusem Licht. Genau dieser Effekt wird in der jetzigen Diskussion zu wenig beachtet, ist jedoch ein wichtiger Faktor für die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen. Die Lüneburger Leuphana Universität hat sich zudem die Klimaneutralität ihres Campus zum Ziel gesetzt. Das zu Grunde liegende Konzept wurde von Oliver Opel anschaulich mit einer Präsentation erklärt und es bot sich Raum zur Diskussion.   Nicht weit von der Leuphana Universität steht auch das Positiv-Energie-Haus des Bauingenieurs Michael Meyer-Olbersleben, genannt "der Haus-Doktor“. Sein Haus ist durch spezielle Wärmedämmung und eine Solaranlage nicht nur besonders energiesparend, sondern es produziert sogar einen Energieüberschuss, den Herr Meyer-Olbersleben ins Stromnetz einspeisen kann. Ein Highlight ist die Mini-Windkraft-Anlage neben dem Haus mit einer Leistung von bis zu 300 Watt/h. Anhand von Grafiken und Querschnitten erklärte der Haus-Doktor uns RadfahrerInnen die Bauweise seines Positivenergiehauses. In seinem Ingenieursbüro berät er Interessierte, die ebenfalls energiesparend bauen wollen.   Danach stand wieder eine längere Etappe auf dem Fahrrad an, bis wir zur Feuerwehr im Lüneburger Stadtteil Rettmer gelangten. Auch dort sind zwei Solaranlagen installiert, die von der Solarwerker GbR betrieben werden. Solarwerker Sebastian Maukel demonstrierte uns die elektronische Wartung der Anlage und zeigte uns die Funktionsweise der Wechselrichter. Die umfangreichen Informationen zur Solarenergie, die ich auf meiner Radtour erhielt, wurden dadurch noch um einige technische Aspekte erweitert.   Damit sich das im Laufe des Tages Erlernte richtig setzen konnte, fand die Fahrradtour einen gemütlichen Abschluss in einem schattigen Waldhof in der Nähe Lüneburgs. Dort saßen alle TeilnehmerInnen noch eine Weile zusammen und tauschten sich über das Thema Erneuerbare Energien aus. Der guten Stimmung in unserer Fahrradgruppe konnte auch ein nun heftig einsetzender Regenschauer nichts anhaben. Schließlich hatten wir unser Ziel erreicht und genossen im Schutz einer großen Eiche ein wohlverdientes Feierabendbier.

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