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Eine Frage der Einstellung

Im Wortlaut von Jens Petermann,

Wie in jedem Jahr sind die Mitglieder der Fraktion DIE LINKE während der so genannten Parlamentarischen Sommerpause viel in ihren Wahlkreisen unterwegs. Vor Ort nehmen sie sich der Sorgen und Nöte der Bürgerinnen und Bürger an, besuchen Betriebe und Vereine, engagieren sich für lokale und regionale Anliegen. Auf linksfraktion.de schreiben die Parlamentarierinnen und Parlamentarier über ihren Sommer im Wahlkreis.

Jens Petermann beim 22. Bergsee-Triathlon am Stausee Ratscher bei Schleusingen im Landkreis Hildburghausen

Dauerregen in Arnstadt, 14 °C - eigentlich kein Wetter für Outdoor- Aktivitäten. Dennoch machte ich mich auf zum Stausee Ratscher bei Schleusingen im Landkreis Hildburghausen, Freistaat Thüringen, gelegen im Wahlkreis 197, wo ich vor gut zehn Monaten das Direktmandat bei den Bundestagswahlen gewonnen hatte. Grund meiner Reise: Ich wollte am 22. Bergsee-Triathlon teilnehmen.

Für mich als passionierten Hobbysportler stellen die 750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und der abschließende 5 km Crosslauf normalerweise eine überschaubare Herausforderung dar, zumal ich seit über sieben Jahren diesen Sport betreibe und in Ratscher bereits dreimal am Start war. Die wenig verheißungsvollen Wetteraussichten ließen allerdings sicher nicht nur bei mir Zweifel aufkommen, ob man sich das antun soll. Ich wischte diese vom Tisch, und bereits kurz hinter dem Rennsteigtunnel klärte sich die Sicht. Am Bergsee angekommen, hatte der Wettergott ein Einsehen, schloss seine Schleusen und sorgte für immerhin spätherbstliche 18 °C. Das Wasser im Bergsee hatte mit 19 °C gute Wettkampftemperatur und so ging es Punkt zehn Uhr eingepresst in den Neoprenanzug auf die erste Etappe, den 750 m Schwimmkurs.

Der Wettkampf verlief dann reibungslos. Und froh darüber, den inneren Schweinehund mal wieder besiegt zu haben, kam ich ins Ziel. Den rührigen Veranstaltern vom Triathlonclub Suhl war es indes nicht entgangen, dass erstmals ein direkt gewählter Bundestagsabgeordneter aus der Region an ihrem Dreikampf teilnimmt. Und so wurde ich im Ziel auch herzlich begrüßt und für meinen kämpferischen Einsatz gewürdigt.

Das Besondere für mich: Ich war meiner Vorbildwirkung, die ich als Mitglied des Sportausschusses im Bundestag innehabe, gerecht geworden. Mein Motto: Nicht nur über Sport reden, sondern selbst voranschreiten.

Das Besondere beim Triathlon - nicht nur in Ratscher - ist, dass hier Sportler aller Alters- und Leistungsklassen zusammenkommen, Freude an ihrem Hobby haben und etwas für die Gesundheit tun. Dies hat auch die AOK Plus erkannt und fördert seit Jahren den Wettkampf. Die gesellschaftliche Bedeutung des Sports als Grundbedürfnis und Träger wichtiger sozialer und pädagogischer Aufgaben ist nicht hoch genug einzuschätzen. Davon konnte ich mich sowohl als aktiver Teilnehmer, aber auch als Zuschauer bei den Wettkämpfen der NachwuchstriathlethInnen überzeugen.

Umso mehr bedarf die Sportförderung unseres Augenmerkes. Als Sportpolitiker werde ich mich darum nachhaltig für eine Verbesserung der Sportinfrastruktur durch ein Sportfördergesetz stark machen. Das ist gewiss auch im Sinne der vielen Sportlerinnen und Sportler in meinem Wahlkreis. Das ehrenamtliche Engagement der Sportfreunde vom Triathlonclub Suhl ist für mich dabei Ansporn und Vorbild zugleich, egal bei welchem Wetter - eben eine Frage der Einstellung.

Von Jens Petermann

linksfraktion.de, 16. August 2010

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