Zum Hauptinhalt springen

Ausbildungsplätze: Corona-Pandemie verschärft die Lage

Nachricht von Sabine Zimmermann,

Die Zahl der unversorgten Bewerber für Berufsausbildungsstellen hat sich vom Berichtsjahr 2010/11 bis 2018/19 mehr als verdoppelt (Berichtsjahr: 1. Oktober bis 30. September des Folgejahres).

Wurden 2010/11 in der Ausbildungsstellenmarktstatistik 11.344 unversorgte Bewerber zum 30.09. ausgewiesen, waren es im Berichtsjahr 2018/19 24.525.

Insgesamt gab es im Berichtsjahr 2018/19 511.799 gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen. 2010/11 waren es 545.908. Im Juli 2020 wurden 439.270 Bewerber gezählt, 40.088 weniger als im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt. Die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen lag bei 494.931, ein Rückgang von 43.342.

Aktuell, im Juli 2020, gab es 144.359 unversorgte Bewerber, dies waren 5.900 bzw. 4,3 Prozent mehr als zum selben Vorjahreszeitpunkt.

Dies geht aus Statistiken der Bundesagentur für Arbeit hervor, die von der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann ausgewertet wurden.

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag erklärt dazu:

"Trotz sinkender Bewerberzahlen drohen auch in diesem Jahr wieder viele junge Menschen am Ausbildungsmarkt leer auszugehen, aufgrund Corona könnten es leider noch mehr als in den Vorjahren werden. Dies muss unbedingt verhindert werden. Besonders jetzt in der Corona-Pandemie sollten die Arbeitgeber, die dazu in der Lage sind, die jungen Menschen nicht im Stich lassen und auch über den eigenen Bedarf hinaus ausbilden. Das kommt dem Arbeitsmarkt insgesamt zu Gute. Es ist nicht zu erwarten, dass der Bedarf an Fachkräften zukünftig nachlassen wird.

Grundsätzlich kann es nicht sein, dass zunehmend Arbeitgeber über Fachkräftemangel und fehlende Azubis klagen, gleichzeitig aber so viele Jugendliche bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz leer ausgehen und dies regelmäßig seit Jahren. Hier muss endlich ein Umdenken stattfinden. Es gilt Jugendlichen erst einmal eine Chance zu geben. Azubis sind die Fachkräfte von morgen.“