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Arbeit für lau aufm Bau – Schluss damit!

Nachricht von Jutta Krellmann,

Die Bauwirtschaft boomt, die Gewinne wachsen kräftig. Doch die Beschäftigten, die das erarbeiten, haben kaum etwas davon. Die Teilzeitquote steigt ebenso wie die Arbeitszeit mit wachsender Zahl an Überstunden, von denen beinahe die Hälfte nicht bezahlt wird. Die Löhne sind im Vergleich zur Gesamtwirtschaft niedrig. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (PDF) auf eine Kleine Anfrage (PDF) von Jutta Krellmann hervor. Länger arbeiten für weniger Geld bei gleichzeitig steigenden Gewinnen? Eine Gleichung, die für die Sprecherin der Fraktion für Arbeit und Mitbestimmung nicht aufgeht.

Im Baugewerbe arbeiten 2 Millionen Menschen. Jeder fünfte davon in Teilzeit. Zwischen 2008 und 2017 ist die Vollzeitbeschäftigung um 5,6 Prozent angestiegen und die Teilzeitbeschäftigung um 53 Prozent. Im gleichen Zeitraum gab es besonders hohe Zuwächse von 62 Prozent bzw. 53 Prozent in den Altersgruppen zwischen 55 bis 65 bzw. über 65 Jahre. Damit sind 20  Prozent der Beschäftigten älter als 55 Jahre.

Im Baugewerbe sind die Wochenarbeitszeiten länger (+3,3 Stunden) und die Löhne niedriger (-14,4 Prozent) als in der Gesamtwirtschaft. Bei den Gewinnen verhält es sich umgekehrt: Diese sind im Baugewerbe zwischen 2015 und 2008 um 38,6 Prozent gestiegen, in der Gesamtwirtschaft um 2,3 Prozent.

Atypische Arbeitszeit nimmt zu; 5 Prozent der Beschäftigten arbeiten mehr als 49 Stunden in der Woche, 6,6 Prozent arbeiten ständig oder regelmäßig am Samstag und 1,7 Prozent arbeiten nachts.

Die Beschäftigten machten 54.000 Überstunden – wovon 44 Prozent unbezahlt und 66 Prozent bezahlt wurden.

Jutta Krellmann, Sprecherin der Fraktion für Arbeit und Mitbestimmung, kommentiert:

„Die Löhne bleiben deutlich hinter den Gewinnen zurück. Bei der hervorragenden wirtschaftlichen Lage muss nachgebessert werden. Es ist nicht nachvollziehbar, warum im Vergleich zur Gesamtwirtschaft die Beschäftigten für weniger Geld auch noch länger arbeiten. Niedrige Löhne führen zu niedrigen Renten, von denen dann in absehbarer Zeit jeder fünfte betroffen ist.“

Die gesamte Auswertung der Antworten kann hier als PDF heruntergeladen werden.