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100.000 Unterschriften gegen die Rente mit 67

Nachricht von Matthias W. Birkwald, Ulla Lötzer,

Ein IG BAU-Bagger hat am Montag vor dem Paul-Löbe-Haus 100.000 Unterschriften gegen die Rente mit 67 abgeladen. Dort fand im Bundestagssausschuss für Arbeit und Soziales eine öffentliche Anhörung zum Thema Rente mit 67 statt. Ulla Lötzer, gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion, nahm sie mit weiteren Bundestagsabgeordneten in Empfang:

"Fast drei Viertel der Deutschen sind gegen eine längere Lebensarbeitszeit," so Ulla Lötzer. "In vielen Berufen können die Menschen nicht bis ins hohe Alter arbeiten. Schon heute schaffen es viele nicht bis zum Renteneintritt mit 65. Die Linke unterstützt die Forderungen von IG BAU und die Gewerkschaft NGG: Stopp der Rente mit 67 und eine bessere Absicherung bei Erwerbsminderung."

IG BAU-Bundesvorstandsmitglied Andreas Steppuhn kommentierte die Aktion seiner Gewerkschaft: "100 000 Unterschriften sprechen eine klare Sprache. Die Menschen in Deutschland wollen diese Rentenreform nicht. Die Regierung darf nicht länger eine Politik gegen die Bürger machen. Wer sich für das Wohl der Allgemeinheit kaputt geschuftet hat und vorzeitig aus dem Beruf ausscheiden muss, hat ein Recht auf eine vernünftige Absicherung", betonte Steppuhn. "Dafür müssen die viel zu hohen Hürden für die Erwerbsminderungsrente abgebaut und gleichzeitig die Zahlungen erhöht werden."

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisierte die Widersprüchlichkeit im Verhalten von Schwarz-Gelb. "Die geplante Initiative der Koalition gegen die zunehmende Altersarmut ist nur dann glaubwürdig, wenn sie die Rente mit 67 stoppt. Durch die Rente mit 67 würde sich das Armutsrisiko im Alter drastisch erhöhen, weil nur die wenigsten der Beschäftigten die Chance haben, bis 65 Jahre zu arbeiten und bei einem vorzeitigen Ausscheiden noch höhere Rentenabschläge hinnehmen müssten", sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach.