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Foto: funky-data

Geteilt und doch geeint?

Diskussionsveranstaltung, 06. März 2020, 10:00 - 16:00, Deutscher Bundestag, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, 10117 Berlin

Chancen und Perspektiven zur Lösung der »kurdischen Frage« im Nahen Osten

Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Die Kurd*innen sind mit über 30 Millionen Menschen das größte Volk der Erde ohne eigenen Staat. Sie leben in der Türkei, in Syrien, Irak und Iran. Die kurdische Bevölkerung sah sich in den vier Nationalstaaten jahrzehntelang benachteiligt und staatlichen Repressionen ausgesetzt. Mehrere kurdische Volksaufstände wurden blutig niedergeschlagen.
Auf die staatliche Unterdrückungspolitik hat die kurdische Bevölkerung immer wieder reagiert. Sie hat verschiedene Formen und Akteure des gewaltfreien und bewaffneten Widerstands hervorgebracht. Anfangs wurde das Ziel eines eigenen Nationalstaats verfolgt. Inzwischen wird angestrebt, das Selbstbestimmungsrecht der kurdischen Bevölkerung auch innerhalb der territorialen Einheit der vier Zentralstaaten zu verwirklichen.
Die Kriege im Irak und in Syrien haben zu einem Machtverfall der autoritären staatlichen Ordnungen geführt. Die Kurd*innen konnten sich eigene Autonomiezonen im Nordirak und in Nordostsyrien (Rojava) aufbauen. Gebiete, die sie politisch selbst verwalten und deren Entwicklung sie selbst gestalten.
Wie kann die kurdische Frage gelöst werden? Welche unterschiedlichen Ansätze gibt es? Welche Rolle spielen die beteiligten Mächte? Wohin steuert die deutsche Kurdenpolitik?
Darüber wollen wir mit Vertreter*innen der verschiedenen kurdischen Bewegungen und Expert*innen diskutieren.


PROGRAMM

10 Uhr Eröffnung

  • Helin Evrim Sommer, MdB, Sprecherin für Entwicklungspolitik der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
  • Dr. Boris Kanzleiter, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Direktor des Zentrums für Internationalen Dialog

10.10 Uhr Grußbotschaften u. a. von

  • Selahattin Demirtas, inhaftierter Oppositionspolitiker, ehemaliger Co-Vorsitzender HDP
  • Ela Gandhi, Friedensaktivistin, Enkelin von Mahatma Gandhi
  • Eren Keskin, Menschenrechtsanwältin

10.30 Uhr Input
Wie alles begann: Ursachen und Hintergründe der kurdischen Frage im Nahen Osten

  • Ismail Küpeli, Historiker

11 Uhr Diskussion
Deutsche Politik und die kurdische Frage

  • Claudia Roth, MdB, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Bündnis 90/Die Grünen
  • Dr. Daniela De Ridder, MdB, Stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, SPD
  • Stefan Liebich, MdB, Außenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
  • Moderation: Dr. Boris Kanzleiter

12 Uhr Pause

12.45 Uhr Diskussion
Zwischen gescheiterter Unabhängigkeit und regionaler Autonomie Kurdistans/Nordiraks

  • Hemin Hawrami, Vizepräsident Regionalparlament Kurdistan/Nordirak, KDP
  • Prof. Dr. Volker Perthes, Direktor Stiftung für Wissenschaft und Politik
  • Moderation: Hannes Heine, Tagesspiegel

13.30 Uhr Diskussion
Zwischen bedrohter Selbstverwaltung Nordostsyriens und Restauration des Assad-Regimes

  • Elham Ahmad, Co-Vorsitzende Demokratischer Rat Syriens
  • Mohamad Mousa, Vorsitzender Kurdische Linkspartei Syriens
  • Anita Starosta, Referentin für Türkei, Syrien & Nordirak, Medico International
  • Moderation: Ronya Othmann, TAZ

14.15 Uhr Pause

14.30 Uhr Diskussion
Erdogans Türkei zwischen Repressionen und Kampf für Demokratie

  • Prof. Dr. Mithat Sancar, Vizepräsident Große Türkische Nationalversammlung, HDP
  • Dr. Sezgin Tanrikulu, Abgeordneter Große Türkische Nationalversammlung, CHP
  • Dr. Dilek Kurban, Hertie School of Governance
  • Moderation: Helin Evrim Sommer

15.45 Uhr Schlusswort

  • Helin Evrim Sommer

Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung


Leider ist eine Anmeldung nicht mehr möglich. Aufgrund der großen Nachfrage sind alle Plätze bereits vergeben. Wir bitten um Verständnis.

Anwesende MdB:

Helin Evrim Sommer, Stefan Liebich