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Wir sind gemeinsam stark

erschienen in Klar, Ausgabe 25,

Wie haben Sie die Proteste in Frankfurt erlebt?
Martin Behrsing: Ich bin immer noch erschüttert, dass das hessische Innenministerium und die Stadt Frankfurt am Main jeglichen Protest untersagen wollten. Umso glücklicher bin ich, dass wir trotzdem mit gut 30 000 Menschen die größte Demo in diesem Jahrtausend in Frankfurt erlebt haben.

Was haben die Proteste bewegt?
Blockupy ist nicht nur auf Frankfurts Straßen angekommen, sondern auch zunehmend in anderen Teilen der Gesellschaft. Wir waren gemeinsam stark und haben mehr als nur ein Zeichen gesetzt. Die Menschen beginnen mehr und mehr Fragen zu stellen.

Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit in dem Bündnis, das die Proteste organisiert hat?

Wir waren unterschiedliche Akteure, unter anderem von der Grünen Jugend, Occupy, Attac, der Interventionistischen Linken, der Erwerbslosenbewegung, von DIE LINKE aus Hessen und dem Bundestag. DIE LINKE hat dadurch überzeugt, dass sie mehr als früher auf die sozialen Bewegungen zugegangen ist und vor allem bei praktischen Problemen oft sehr geholfen hat. Das hatte ich lange vermisst.

Wie sah diese Hilfe konkret aus?
Sie hat zum Beispiel Räume für die vielen Vorbereitungstreffen organisiert, war während der Aktionstage täglich von früh bis spät an den Planungen beteiligt und hat vor Ort zahlreiche Aufgaben übernommen.

Mit welchen Aktionen geht es weiter?
Nach diesem Erfolg wollen wir voraussichtlich im Herbst einen Kongress in Frankfurt organisieren. Ein guter Anfang ist gemacht. Die Anzahl der Protestierenden sollte in den kommenden Monaten aber noch wachsen. Wir überlegen auch, ob Frankfurt zum Wendland des Antikapitalismus werden kann.

Interview führte Frank Schwarz