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Wir müssen den Atomausstieg erkämpfen

Von Dorothée Menzner, erschienen in Klar, Ausgabe 21,

Das aktuelle Geschehen zu den Anti-Atomprotesten kommentiert die energiepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Dorothée Menzner.

Nie zuvor haben sich so viele Menschen in Deutschland an der Anti-Atom-Bewegung beteiligt. Nie zuvor war ihr politisches Engagement so wichtig wie im Augenblick.

Denn der Atomausstieg in Deutschland gelingt nur, wenn sich die Mehrheit der Bevölkerung gegen einige wenige, aber sehr mächtige Energiekonzerne und ihre Lobbyisten in der Politik durchsetzt. Atomkraftwerke sind für die Energieriesen E.on, RWE, Vattenfall und EnBW Gelddruckmaschinen. Subventioniert mit viel Steuergeld, bescheren sie den Aktionären der Unternehmen jedes Jahr gigantische Gewinne.

Für die Mehrheit der Menschen stellen Atomkraftwerke jedoch eine permanente Gefahr dar. Sie fürchten sich vor radioaktiver Strahlung, die Krankheiten wie Knochenkrebs verursacht, und vor einem Reaktorunfall, der Teile des Landes für Generationen unbewohnbar machen würde. 
Immer wieder haben Bundesregierungen – zuerst SPD und Grüne, nun CDU/CSU und FDP – versucht, sich mit den Energiekonzernen zu einigen. Das Ergebnis waren immer Kompromisse, die den Unternehmen hohe Gewinne sicherten und sichern und die Bevölkerung weiterhin den Gefahren der Atomkraft aussetzen.

25 Jahre nach Tschernobyl und angesichts von Fukushima bietet sich jetzt die Gelegenheit, in Deutschland aus der Atomkraft auszusteigen. Doch dazu müssen die Menschen die Anti-Atom-Bewegung stärken und auf den vielen Demonstrationen und hunderten Mahnwachen Politik und Energiekonzerne weiterhin unter Druck setzen.

Lassen wir nicht nach in unserem Kampf für einen unverzüglichen und unumkehrbaren Atomausstieg.

Dorothée Menzner ist energiepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE