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Von wegen Krise!

erschienen in Klar, Ausgabe 23,

Die Krise hat Deutschland fest im Griff. Seit mehr als vier Jahren. Für die Menschen in Deutschland bedeutet das bisher: mit Steuergeldern Banken retten und eine Sozialkürzung nach der anderen hinnehmen. Die Löhne sinken und das Land ist hoch verschuldet. Aber warum leisten eigentlich nicht jene endlich einen Beitrag, die all die Jahre gut verdient haben? Warum holt sich der Staat das Geld nicht dort, wo es ist? Klar zeigt Ihnen, was einige Banken, Unternehmen, Versicherungen und Milliardäre in den letzten zehn Jahren verdient haben.

Krisengewinnler Banken, Versicherungen und Unternehmen

»Wir müssen den Gürtel enger schnallen«, sagte Angela Merkel 2010 in Bezug auf die Krise. Die Großunternehmer und Millionäre kann sie mit diesem »wir« nicht gemeint haben. Die indirekt mit Steuergeldern gerettete Deutsche Bank hat im Zeitraum 2000 bis 2010 sensationelle 37,4 Milliarden Euro Gewinn gemacht. Der Versicherungskonzern Allianz verbuchte im selben Zeitraum einen Gewinn von 37,5 Milliarden Euro. Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft sackte mehr als 20 Milliarden ein. Siemens verdiente fast 42 Milliarden Euro und der Chemiekonzern BASF immerhin 30,6 Milliarden. Zusammen sind das allein bei diesen fünf Banken, Versicherungen und Unternehmen schon mehr als 167 Milliarden Euro Gewinn in nur zehn Jahren. Fazit: Hier wurde so viel Geld verdient, dass eine Beteiligung an den Kosten der Krise kein Problem wäre.

 

Superreiche trotz Krise noch reicher

Auch das Vermögen der Reichen in Deutschland ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. So etwa das von Susanne Klatten, der Großaktionärin von BMW: Noch im Jahr 2000 betrug ihr Vermögen geschätzte 6,5 Milliarden Euro. Trotz Krise stieg es auf 8,5 Milliarden Euro im Jahr 2010. Auch die Familie Otto, Besitzer des bekannten Versandhauses, blickt auf ein erfolgreiches Jahrzehnt zurück: Aus 6,5 Milliarden Euro im Jahr 2000 machte sie 14,3 Milliarden Euro im Jahr 2010. Die größten Gewinne aber verbuchten die Brüder Karl Albrecht und der mittlerweile verstorbene Theo Albrecht, Besitzer der Supermarktkette Aldi. Bereits 2000 verfügten sie über ein Vermögen von rund 20 Milliarden Euro, im Jahr 2010 waren es 31 Milliarden Euro.