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Versicherten drohen Wucher-Beiträge von 37 Euro

erschienen in Klar, Ausgabe 16,

Millionen Versicherte müssen demnächst Zusatzbeiträge zahlen. Immer mehr Krankenkassen verlangen eine pauschale Extrazahlung von acht Euro pro Monat, einige sogar bis zu 37,50 Euro.
Die Empörung in der Politik ist groß - und scheinheilig. Besonders Kanzlerin Merkel (CDU) schimpft auf die Krankenkassen. Dabei ist sie für diesen Schlamassel verantwortlich: Im Jahr 2007 hatten CDU/CSU und SPD den Kassen die Möglichkeit eingeräumt, bei den Versicherten extra abzukassieren.
Gesundheitsexpertin Martina Bunge (DIE LINKE) kritisiert Zusatzbeiträge als „zutiefst unsozial“. Während der Manager acht Euro verschmerzen könne, reißen diese bei Geringverdienenden Löcher in die Kasse.
Säumigen Versicherten drohen sogar Sanktionen bis hin zur Pfändung. Die Kassen können den Versicherungsschutz bis auf eine Notversorgung einschränken, wenn mehr als zwei Monatsbeiträge ausstehen. Auch dafür sind CDU/CSU und SPD verantwortlich.
Zudem will die Regierung im nächsten Jahr die Beiträge der Arbeitgeber zur Krankenversicherung einfrieren. Die Versicherten hingegen sollen unabhängig von ihrem Einkommen dieselbe Kopfpauschale zahlen. Bunge nennt diesen Plan „das Ende der Solidarität“.
Deshalb fordert DIE LINKE eine sozial gerechte Alternative: Alle, auch heute privat Versicherte, sollen entsprechend ihrem Einkommen in eine solidarische Bürgerversicherung einzahlen. Und Arbeitgeber sollten die Hälfte der Beiträge zur Krankenversicherung übernehmen.