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Unterhaltung aus Politik, Kabarett und Musik

erschienen in Clara, Ausgabe 39,

Politischer Jahresauftakt der europäischen Linken und der Fraktion DIE LINKE in Berlin

Zu der dreistündigen Veranstaltung kamen Mitte Januar gut 1.000 Gäste ins Berliner Filmtheater Kosmos. In dem Programm aus Politik, Kabarett, Lesungen und Musik stellten sich unter anderen auch die beiden neuen Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch den Fragen von Moderator Diether Dehm.    Die ersten Tage in ihren neuen Funktionen seien gut verlaufen, meinte Sahra Wagenknecht. Es sei angenehm festzustellen, dass die Fraktion insgesamt gut mitziehe. „Der Frustfaktor in der Fraktion hält sich in Grenzen. Dafür ist der Frust im Parlament in Bezug auf unsere Abstimmung gegen die deutsche Beteiligung am Syrienkrieg umso größer“, sagte sie. Dietmar Bartsch ergänzte, dass sich die Frage danach, ob die neuen Vorsitzenden ihren Job hinbekämen, erübrige. „Wenn wir beide der Meinung wären, dass wir das nicht hinbekommen, hätten wir das nicht gemacht.“ Insofern gehöre die Aufmerksamkeit der gesamten Fraktion den politischen Inhalten und dem Blick nach vorn.    Der Kabarettist Reiner Kröhnert persiflierte die Regierungspolitiker Angela Merkel, Sigmar Gabriel und Wolfgang Schäuble und sorgte so für Lachsalven. Die Schauspieler Ben Becker, Peter Sodann und Ingolf Lück traten auf und lasen aus historischen Texten. Der Journalist und Fernsehproduzent Friedrich Küppersbusch ging auf die Verantwortung der Journalisten im Umgang mit der Wahrheit ein und sagte, dass es einen journalistischen Alltag ohne Zensur nicht geben könne. „Die schlimmste Form der Zensur ist die Selbstzensur aus Angst, der Journalist könne anecken und sich und seiner Zukunft schaden.“   Einen bewegenden Abschluss fand die Veranstaltung mit dem Auftritt von Esther Bejarano und der Microphone Mafia. Die Sängerin überlebte als Mitglied eines Mädchenchors das Konzentrationslager Auschwitz und fesselte das Publikum mit Liedern gegen den Krieg und für die Solidarität der Menschen untereinander.