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Sackgasse Minijob

Von Sabine Zimmermann, erschienen in Klar, Ausgabe 23,

Die Zahl der Minijobs in Deutschland ist seit der rot-grünen Agenda 2010 explodiert. Das ist ein großes Problem für die Betroffenen und für den Arbeitsmarkt.

Zunächst einmal leiden die Minijobberinnen und Minijobber. Sie arbeiten zu Niedriglöhnen und sind sozial kaum abgesichert. Betroffen sind vor allem Frauen, denen ein gleichwertiger Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt wird. Acht von zehn Minijobbern (im Fachjargon »geringfügig Beschäftigte«) arbeiten unterhalb der staatlichen Niedriglohngrenze. Oft werden sie im Arbeitsalltag benachteiligt, erhalten weder Urlaub noch Krankengeld. Altersarmut ist vorprogrammiert: Der Minijob ist ein Arbeitsverhältnis zweiter Klasse.

Auch für den Arbeitsmarkt stellen die Minijobs eine Bedrohung dar. Weil die Unternehmen weniger Sozialabgaben zahlen müssen, verlieren die Sozialkassen wichtige Beiträge. Nur einer von drei Minijobs führt in reguläre, voll sozialversicherungspflichtige Arbeit. Letztere wird durch Minijobs sogar verdrängt und dem Staat entgehen Steuern.

Das darf so nicht bleiben. Minijobs sind eine Sackgasse für Mensch und Gesellschaft.

DIE LINKE fordert deswegen, die Sonderstellung der Minijobs aufzuheben. Normale sozialversicherungspflichtige Beschäftigung muss gestärkt werden. Mit einem Mindestlohn und einem Zukunftsinvestitionsprogramm können wir für mehr gute Arbeit sorgen.

 

Sabine Zimmermann ist arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE