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„Röslers Monster“

Von Martina Bunge, erschienen in Klar, Ausgabe 18,

Gesundheitsexpertin Martina Bunge (DIE LINKE) über den Kahlschlag im Gesundheitssystem.

Wie wird sich die Gesundheitsreform auf die Menschen auswirken?

Martina Bunge: Zunächst einmal wird es vor allem teurer. Nach der Beitragssatzerhöhung zum 1. Januar 2011 werden ab dem darauffolgenden Jahr die Zusatzbeiträge massiv steigen. Sie sind die Kopfpauschale durch die Hintertür und eine tickende Zeitbombe. Kaum eine Krankenkasse wird ohne Zusatzbeiträge auskommen. Besonders Geringverdienende werden betroffen sein. Sie müssen in den nächsten Jahren 10,2 Prozent ihres Einkommens für die Krankenversicherung ausgeben. Viele auch mehr.

 

Für die meisten Menschen erhöhen sich die Beiträge um rund 30 Prozent.

Das verschärft noch einmal die schon bestehende soziale Schieflage im Gesundheitssystem! Dagegen werden wir uns mit unseren Verbündeten zur Wehr setzen.

 

Gesundheitsminister Rösler (FDP) wollte ein „gerechtes, soziales, stabiles, wettbewerbliches und transparentes Gesundheitssystem“ schaffen. Welche dieser Ziele hat er erreicht?

Gar keins. Das Rösler-System ist ein sozialer Kahlschlag im Gesundheitswesen. Es löst das Finanzierungsproblem nicht und baut ein bürokratisches Monster auf. Eher früher als später wird ein Steuerzuschuss notwendig. Versicherte und Steuerzahler tragen künftig die Hauptlast des Gesundheitssystems, die Reichen und die Arbeitgeber werden entlastet.

 

Martina Bunge ist Leiterin des Arbeitskreises Gesundheit, Pflege und Behindertenpolitik der Fraktion DIE LINKE