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Pflege: privat statt sozial?

erschienen in Klar, Ausgabe 25,

Die Bundesregierung privatisiert das Risiko, im Alter auf Pflege angewiesen zu sein. Mit Beginn des Jahres 2013 sollen private Zusatzversicherungen zur Pflege mit fünf Euro im Monat bezuschusst werden. Für das erste Jahr erwartet die Bundesregierung etwa 1,5 Millionen entsprechende Neuverträge. Dies würde nach ihrer Aussage Kosten von rund 90 Millionen Euro bedeuten. Wie schon bei der Riesterrente heißt es hier: privat statt sozial. Menschen, die sich die private Zusatzversicherung leisten können, erhalten so staatlich gefördert zusätzliche Leistungen zur Pflegeversicherung. Alle anderen müssen auf diesen Schutz verzichten. Freuen kann sich die Versicherungsindustrie, denn auf die wartet wie schon bei der Riesterrente ein neues lukratives Geschäft.