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Noch mehr Soldaten

erschienen in Klar, Ausgabe 16,

Die Afghanistan-Konferenz in London sollte einen Neuanfang markieren. Stattdessen wurde eine Strategie zementiert, die schon lange als gescheitert gilt: noch mehr Soldaten für noch mehr Krieg.

Die Bilanz der Afghanistan-Konferenz in London Ende Januar ist eindeutig: Die USA halten an ihren Plänen fest, ihre fast 50000 Mann starke Armee am Hindukusch um 30000 Soldaten zu verstärken. Hinzu kommen weitere rund 9000 Kämpfer aus anderen Staaten.
Auch Kanzlerin Merkel (CDU) und Verteidigungsminister zu Guttenberg (CSU) wollen zusätzlich 850 Soldaten nach Afghanistan schicken. An einem Aussteiger-Programm von Taliban-Kämpfern will sich die Regierung mit 50 Millionen Euro beteiligen. Einen Termin für den Abzug der Bundeswehr nennt die Kanzlerin hingegen nicht.
„Die angeblich neue Strategie setzt wie die alte vor allem auf eins: auf einen militärischen Sieg“, erklärt Paul Schäfer, verteidigungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Ein Abzug der Bundeswehr rücke weiter in die Ferne. „Statt sich immer neue Kriegsstrategien auszudenken, sollte die Bundesregierung auf eine diplomatische und zivile Lösung des Afghanistankonflikts hinarbeiten“, fordert er.