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Kostenloses Schulessen spart Geld

Von Karin Binder, erschienen in Clara, Ausgabe 26,

Wir sehen den Bund in der Verantwortung, flächendeckend eine kostenfreie Schulverpflegung zu finanzieren, argumentiert Karin Binder

In Sachen Schulessen ist die Bundesrepublik Entwicklungsland. Die Erkenntnis, dass Lernen und gute Schulabschlüsse von einer vernünftigen Ernährung abhängen, hat sich in Deutschland noch nicht durchgesetzt. Entsprechend fällt Deutschland bei internationalen Bildungstests durch.

Eltern sollen im Beruf ständig mobil und flexibel sein. Zeit für die Familie, gemeinsame Mahlzeiten, das kommt dabei zu kurz. Nicht nur Kinder aus armen Familien kommen deshalb ohne Frühstück in die Schule und haben oft kein Pausenbrot oder Geld fürs Mittagessen dabei.

Der Bund sagt, die Kommunen sollen es richten und Schulverpflegung finanzieren. Gleichzeitig aber sind diese gezwungen, wegen Schuldenbremse und Haushaltssperren Kindergärten und Bibliotheken zu schließen. Viele Schulen haben deshalb oft nicht einmal zwei Euro pro Kind fürs Mittagessen zur Verfügung. Das reicht nicht für gute Qualität.

Wir sehen den Bund in der Verantwortung, flächendeckend eine kostenfreie Schulverpflegung zu finanzieren. Gutes Schulessen führt zu besseren Schulabschlüssen und weniger ernährungsbedingten Krankheiten. Es entlastet also die Sozialversicherungssysteme. Auch deshalb muss der Bund seine Pflicht zur Vor- und Fürsorge ernst nehmen.

Karin Binder ist Mitglied der Fraktion DIE LINKE