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Gute Renten auch im Osten

Von Matthias W. Birkwald, erschienen in Klar, Ausgabe 43,

Die Fraktion DIE LINKE wird auch nach der Bundestagswahl weiter gegen die Rentenungerechtigkeit zwischen Ost und West kämpfen. Das ist nötig, weil die Angleichung der niedrigeren Ostlöhne an die Westlöhne nicht vorankommt.

Das im Jahr 2017 beschlossene sogenannte Rentenüberleitungs-Abschlussgesetz hat zwei Haken. Erstens: Gleiche Rentenwerte wird es erst ab Juli 2024 geben. Das heißt: Die heutigen Ost-Rentnerinnen und -Rentner müssen weitere sieben Jahre auf eine gleichwertige Anerkennung ihrer Lebensleistung warten.

Zweitens: Für all jene, die ab dem Jahr 2025 im Osten in Rente gehen werden, wird die Umrechnung für ihre flächendeckend niedrigeren Löhne bei der Rentenberechnung komplett wegfallen. Die Folge: niedrigere Renten als bisher!

Allen Prognosen zufolge wird sich an der massiven Lohnungleichheit in absehbarer Zeit nichts grundlegend ändern. Eine Einzelhandelskauffrau in Mecklenburg-Vorpommern erhält heute durchschnittlich 1.568 Euro. Ihr hessischer Kollege bekommt jedoch im Schnitt 2.683 Euro Gehalt. Die Kauffrau aus Rostock wird später 503 Euro weniger Rente haben als ihr West-Kollege in Wiesbaden – nach 45 Jahren Arbeit. Mit nur 708 Euro Rente wird sie direkt in die Altersarmut geschickt.

Das ist ein sozialpolitischer Skandal ohnegleichen. Damit werden wir uns niemals abfinden!

Matthias W. Birkwald ist Experte für Rentenpolitik der Fraktion DIE LINKE